Braunschweig. Der Zwist zwischen der Bürgerinitiative Baumschutz und der Ratsfrau Heidemarie Mundlos (CDU) wächst sich aus. Während Mundlos bislang zurückhaltend auf die Vorwürfe der BI reagiert hat, ließen ihr die letzten Äußerungen der Baumschützer keine Ruhe mehr (regionalHeute.de berichtete).
Die Bürgerinitiative hattedie Ratsfrau öffentlich zu einer „Besichtigungstour“ eingeladen, um „Orte zu besichtigen, an denen in den letzten Jahren wertvolle Bäume vernichtet wurden“. So sollte der Beweis angetreten werden, dass große Baumbestände „ohne Not und erkennbare Gründe entfernt“ worden seien (regionalHeute.de berichtete).
Mundlos hielt – wie ihr Ratskollege Björn Hinrichs – eine derartige Tour für nicht zielführend, denn Beispiele sowohl gefällter Bäume als auch gepflanzter Bäume ließen sich in einer so grünen Stadt wie Braunschweig immer finden, ohne dass damit irgendetwas zu beweisen oder zu widerlegen wäre.
Vorwürfe gerechtfertigt?
Auf Nachfrage nannte die Initiative drei Beispiele für aus ihrer Sicht willkürliche Baumfällungen mit Angabe von Ort und Eigentümer und kritisierte die Absage.
Die Recherche von Mundlos hatte bereits nach drei Tagen ein erstes Ergebnis. Das kritisierte Fällen von „mindestens 20 Pappeln“ an einer Braunschweiger Seniorenwohnanlage hatte einen guten Grund, so Mundlos: Nach massiven Sturmschäden wurden alle (circa 40 Meter hohen) Pappeln auf dem Grundstück überprüft und mussten wegen Gefahr für Bewohner und Nachbarn gefällt werden. Die Anwohner seien per Schreiben über die Maßnahme informiert und die Öffentliche Versicherung und die Feuerwehr einbezogen worden. Eine Ersatzpflanzung sei bereits geplant.
Alles Sturmschäden
Ganz ähnlich war das Rechercheergebnis zu den Vorwürfen an eine Wohnungsgesellschaft an der Saarstraße: "Bereitwillig und prompt gab die Gesellschaft Auskunft zu den schweren Sturmschäden durch 'Friederike', belegte diese mit zahlreichen Fotos und begründete plausibel die Notwendigkeit weiterer Fällungen noch nicht umgestürzter Bäume".
Bürgerinitiative unseriös?
Mundlos: „In Anbetracht dieser Umstände halte ich das Agieren der BI Baumschutz für unseriös. Hier werden Eigentümer geradezu an den Pranger gestellt! Wer üble Nachrede und Rufschädigung als politisches Mittel benutzt, schadet auch seinem eigenen Anliegen und diskreditiert sich als Gesprächspartner.“
Das Mitführen einer „Fichte“ in einer Rikscha statt ihrer Person bei der Radtour hält Mundlos für typischen Klamauk, der zwar spektakulär und offenbar medienwirksam sei, in der Sache aber nichts bringe. Sie sei auch im Nachhinein froh, dass sie sich nicht „hinter die Fichte“ habe führen lassen.
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