Rettung für den "Stadion-Löwen"?

von Robert Braumann


| Foto: Sina Rühland



Braunschweig. Die Piraten haben einen Antrag eingereicht, um die Diskussion über die Skulptur vor dem Eintracht Stadion noch einmal öffentlich im Rat zu führen. Eigentlich sollte die Abstimmung im Verwaltungsausschuss am 09.12. durchgeführt werden. Das würde dann unter Ausschluss der Öffentlichkeit passieren.

Sie begründen den Antrag mit einem gesteigerten Interesse der Öffentlichkeit. Das Thema sollte nicht hinter verschlossenen Türen einfach abgebügelt werden. Aber worum geht es genau? Ursprünglich gab es den Plan auf dem Vorplatz des Eintracht-Stadions eine Löwen-Skulptur aufzustellen. Der Verwaltung wurden danach zwei Vorschläge von Künstlern vorgestellt (Thomas Doneis und Kristin Kolb). Ein weitere Entwurf ging direkt an Eintracht Braunschweig. Nachdem die Konzepte eingegangen waren, hat sich die Verwaltung gemeinsam mit dem Betreiber des Stadions, der Stadthallen GmbH sowie dem Nutzer, Eintracht Braunschweig, über die Aufstellung auf dem städtischen Gelände (ohne inhaltliche oder künstlerische Bewertung der Vorschläge) beraten. Das Urteil – die Aufstellung einer Löwen-Skulptur im nahen und weiteren Stadionumfeld wurde nicht befürwortet.

Warum soll es keinen Löwen geben?


Die Gründe sind in der Vorlage der Verwaltung wie folgt festgehalten: " Für eine größtmögliche Flexibilität und um den Sicherheitsregeln des DFB zu entsprechen, wurden seitens des Betreibers sämtliche Flächen auf dem Vorplatz freigehalten. Durch die Aufstellung einer Skulptur in der vorgesehenen Größenordnung kann es zu Behinderungen bei den Besucherströmen vor den Ein- und Ausgängen kommen. Gleiches gilt für die Aufstellung in der Nähe des Kassenbereichs. Entscheidend ist zudem die Sicherheit und die Übersichtlichkeit des Platzes zu gewährleisten, damit die Polizei den Platz in der Gesamtheit einsehen kann." Dazu könnten laut der Vorlage auch Gefahren von der Skulptur selber ausgehen. Wenn Fans versuchen würden auf sie zu klettern. Deshalb müsse vorraussichtlich ein Zaun um den Löwen gezogen werden. Das würde wiederum den Platz noch weiter verengen und die Sicherheitsbedenken weiter verschärfen. Auch den Löwen im weiteren Umfeld aufzustellen, soll keine Alternative darstellen in der Vorlage heißt es zu 
Standortüberlegungen im weiteren Stadionumfeld: "
Im Hinblick auf die vorliegenden Projektvorschläge zu einer Löwenskulptur kommt eine Aufstellung außerhalb des Geländes aus stadtgestalterischer Sicht nicht in Frage, da der inhaltliche Kontext zum Stadion fehlen würde. Darüber hinaus wären aufgrund der Erfahrungen mit Kunstobjekten im öffentlichen Raum erhebliche Vandalismusschäden zu erwarten." Die Kosten für das Projekt würden sich je nach Vorschlag und Umsetzung zwischen 90.000 Euro und 300.000 Euro bewegen. Dabei sollen überwiegend Drittmittel zum Einsatz kommen. Inwieweit die Finanzierungsvorstellungen realistisch sind, konnte von der Verwaltung nicht beurteilt werden.

Lieber das Vereinswappen am Stadion


Der Nutzer Eintracht Braunschweig sieht ein finanzielles Engagement der Fans primär bei den konkreten bereits bestehenden Fanprojekten, deren Finanzierung zunächst sichergestellt sein sollte. Nach Einschätzung des Vereins würden sich die Fans sowieso mehr über ein Eintracht-Wappen an der Stadion-Fassade freuen. Das sollte aus Sicht der Verwaltung weiter verfolgt werden. Sollte sich der Verwaltungsausschuss oder der Rat doch für die Skulptur entscheiden, dann hätte dies zur Folge, dass die Durchführung eines künstlerischen Wettbewerbs mit detaillierten Vorgaben (u.a. Größe und Standortfestlegung, Sockel inkl. Sicherung) nötig wäre. Hier würden Haushaltsmittel von ca. 40.000 Euro anfallen. Aus Sicht der Piraten geht es vor allem darum, dass die Sache zumindest öffentlich diskutiert wird: "Wir würden uns natürlich freuen, wenn sich die Mandatsträger der anderen im Rat vertretenen Parteien auch offiziell für eine politische Diskussion in der Öffentlichkeit und somit für Transparenz entscheiden. Wenn aus Bürgerengagement Projektvorschläge entstehen, haben die Bürger auch ein Recht darauf zu erfahren, wer über ihr Projekt wie und warum abgestimmt hat."


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