Braunschweig. Es ist nun eine Woche her, da ist das Mini-Labor "Philae" auf dem Kometen Tschuri gelandet. Erste Erkenntnisse um die Oberfläche des Kometen sind nun ausgewertet. Die kühlschrankgroße Sonde hatte nur wenige Stunden, um den Wissenschaftlern Daten zu senden – Daten, die eventuell etwas über die Kinderstube des Sonnensystem verraten könnten. Den Weg von der Zeichnung bis hin zur der Landung Philaes haben Braunschweiger Wissenschaftler der Technischen Universität und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt maßgeblich mit beschritten.
Es war der 12. November, 17.03 Uhr, als im Hörsaal der TU-Braunschweig der Jubel losbrach. Mission gelungen, Premiere im Weltall, Philae in 510 Millionen Kilometer Entfernung angekommen – so ließen sich die Daten der Europäischen Weltraumorganisation ESA interpretieren. Bereits im Verlauf des Landemanövers konnten die Wissenschaftler des Institutes für Geophysik und extraterrestrische Physik vermelden, dass die Braunschweiger Magnetometer auf der Weltraumsonde „Rosetta“ sowie auf der Landeeinheit „Philae“ verlässlich die erwünschten Daten auf die Erde senden. So war es unter anderem auf Grundlage der Werte der Braunschweiger Physiker möglich, die Landung zu bestätigen.
Gut eine Woche später schläft nun das Mini-Labor – die Batterien sind leer. Schon der Start auf dem Kometen war kompliziert genug. Das Labor benötigte gleich drei Landungen, um sicher auf dem eisigen Boden und dem schwerkraftarmen Kometen stehen zu können. Nachdem die Harpunen, die den Halt der Sonde sichern sollten, anfänglich nicht ihren Dienst taten, gelang die Mission dann doch noch erfolgreich. Zehn Experimente waren auf dem Kometen angesetzt und zehn konnte das Labor auch erfolgreich umsetzen. Bis die Datenmengen jedoch ausgewertet sind, werden Jahre vergehen. Die ersten Bilder, die die Oberfläche des Kometen zeigen, geben schon Auskunft: die Oberfläche sei extrem hart und mit wenig Staub bedeckt, teilt die ESA mit.
Beitrag der Braunschweiger Wissenschaftler
Das Institut für Geophysik und extraterrestrische Physik der Technischen Universität erforscht mit seinen Magnetometern die Wechselwirkung des Kometen mit dem interplanetaren Magnetfeld und dem Sonnenwind. Das TU-Institut für Datentechnik und Kommunikationsnetze hat die Elektronik der Hauptkamera OSIRIS an der Raumsonde entwickelt und die Wissenschaftler vom Institut für Theoretische Physik der Technischen Universität Braunschweig haben entscheidende Simulationen zur Plasmawechselwirkung mit dem Kometen beigesteuert. Beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) wurde die gesamte tragende Struktur des Landers Philae entwickelt und gebaut.
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