Auszug aus der Jubiläums-Zeitung „100 Jahre VfB Rot-Weiß 04 e.V. Braunschweig“:
„In dieser Zeit verschlug es einen Sportfreund namens Ernst Ferchland nach Braunschweig. Herr Ferchland war bis dato Mitglied von Viktoria 96 Magdeburg. Die Magdeburger besaßen damals bereits eine eigene Platzanlage mit Vereinsheim. Die Erfahrungen, die Ferchland dort gemacht hatte, kamen nun den Sportfreunden 04 zu Gute. Schon bald hatte er die Mitglieder überzeugt, daß eine eigene Platzanlage für die Zukunft des Vereins unumgänglich sei.
Die Suche nach einem geeigneten Gelände gestaltete sich allerdings nicht einfach. Ein Areal an der Celler Straße stand in Aussicht, war den Sportlern aber zu weit vor den Toren der Stadt gelegen. Schließlich wurde man im Stadtteil Hohetor fündig, am äußersten Ende des Madamenwegs, wie der Chronist der damaligen Zeit schreibt. Am 6. Dezember 1913 beschloß eine Generalversammlung die Pachtung dieses Geländes auf vorerst 10 Jahre.
Der Pachtpreis betrug 84 RM pro Morgen; 6,5 Morgen war das Gelände groß. An den bisherigen Pächter mußten 600 Mark Abstand wegen erfolgter Aussaat gezahlt werden. Zur Finanzierung des Vorhabens wurde eine Sportplatz-Gesellschaft gegründet. So kam es, daß ein Verein, der ursprünglich eine Gründung des östlichen Ringgebietes war, seine sportliche Heimat im Westen unserer Stadt fand.Als Vereinslokal hatte das Bella Vista an der Wörthstraße ausgedient, nun wechselte man zum Wolters-Ausschank an der Güldenstraße.
Am 25. Januar 1914 fand die festliche Grundsteinlegung am Madamenweg statt und Anfang Februar begannen die eigentlichen Platzarbeiten und der Aufbau der Tribüne, jener Tribüne, die nicht wenige heutige Sportfreunde noch mit eigenen Augen gesehen haben. Inzwischen hatte man auch ein neues Vereinslokal gewählt, den Sächsischen Hof, dessen Wirt, Herr Ladesack, dem Verein bei der Finanzierung der Platzarbeiten kräftig unter die Arme griff. 124 Mitglieder gehörten dem Verein an, fünf Herrenmannschaften und eine Altherrenmannschaft nahmen am Spielbetrieb teil."
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