"Rucksack Kita": Sprachkompetenz über die Eltern

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Die Zertifikate wurden im Quäker-Nachbarschaftsheim in der Pestalozzistraße übergeben. Fotos: Alexander Dontscheff
Die Zertifikate wurden im Quäker-Nachbarschaftsheim in der Pestalozzistraße übergeben. Fotos: Alexander Dontscheff | Foto: Dontscheff

Braunschweig. Sprache ist die Schlüsselqualifikation, und die Vermittlung von Sprache fängt in der Kita an. Ein Sprachförderprogramm, das mal nicht die Kinder, sondern die Eltern in den Fokus rückt, ist "Rucksack Kita". In Braunschweig wurden jetzt 14 Mütter in diesem Programm qualifiziert und werden ab August in ihren Einrichtungen Elterngruppen leiten.


Seit Januar wurden die 14 Frauen in 40 Unterrichtsstunden auf ihre Aufgaben vorbereitet. "Wie kommt ein Kind zur Sprache, welche Alltagssituationen sind besonders geeignet, um sie für die Sprachförderung zu gestalten und welche Rolle sollte dabei die Nutzung der Medien stehen?", waren einige der Fragen, mit denen sich auseinander gesetzt wurde. Die geschulten Elternbegleiterinnen werden nach den Sommerferien die Gruppentreffen in insgesamt sechs Braunschweiger Kitas und Familienzentren leiten. Sie geben in wöchentlichen Gruppentreffen ihr Wissen an andere Eltern weiter. Durch Musik, Spiele und mehrsprachige Übungsmaterialien, die das Rucksack-Programm bereitstellt, erhalten sie Anregungen zur optimalen Förderung ihrer Kinder.

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Michaela Wirth (re.) übergab die Zertifikate. Foto: Dontscheff



"Rucksack Kita" wurde in den 90er Jahren in den Niederlanden entwickelt und setzte sich zunächst in Deutschland in Nordrhein-Westfalen durch. Seit Juni 2016 fördert das Land Niedersachsen die Koordinierung selbst. BeimProjekt in Braunschweigwurden alle sechs großen Träger von Kindertagesstätten kontaktiert, die alle eine Einrichtung nennen durften, die teilnimmt. Projektkoordinatorin Michaela Wirth sprach dann die Eltern direkt in den Kitas an und fand insgesamt 18 Teilnehmer, wovon 14 bis zum Zertifikat dabei blieben.

An der Tatsache, dass die heute Zertifizierten alles Frauen sind, fand Sozialdezernentin Dr. Andrea Hanke, die das Projekt initiiert hat, auch Positives. Zum einen seien Mütter die Multiplikatoren der Familie, zum anderen erreiche man Frauen aus manchen Kulturkreisen sonst nur schwer.

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Dr. Andrea Hanke und Steffen Krollmann hielten kurze Grußworte an die Mütter. Foto: Dontscheff



Wichtig ist auch die Anerkennung, die die Frauen erleben. Nicht nur weil die Leitung der Elterngruppen bezahlt wird. Es ist auch die Erkenntnis "ich schaffe was", die Mut gibt und eventuell individuelle Erfolgsgeschichten einleitet, ergänzte Ulla Wilharm-Jansen, Geschäftsführerin „Haus der Familie GmbH“.

Finanziert wird das Projekt von der United Kids Foundation, dem Kindernetzwerk der Volksbank BraWo. "Für uns war es logisch das Rucksack-Projekt zu unterstützen. Jeder Cent ist hier extrem gut angelegt", befand Steffen Krollmann, Vorstandsvorsitzender der Volksbank BraWo Stiftung.Für die Koordination ist das „DialogWerk“ in der „Haus der Familie GmbH“, einem Unternehmen der Volkshochschule Braunschweig, zuständig.

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Sichtlich stolz nahmen die Absolventinnen ihre Zertifikate entgegen. Foto: Dontscheff



Die teilnehmenden Einrichtungen sind die Städtische Kita Siegmundstraße, die ev.-luth. Familienzentren St. Georg und Weststadt, das Caritas Familienzentrum St. Maximilian Kolbe, das DRK Familienzentrum Broitzemer Straße sowie die Kita Quäker-Nachbarschaftsheim des Paritätischen.

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