Rundt: "Krankenhäuser müssen in 20 bis 30 Minuten erreichbar sein"

von Thorsten Raedlein




Gliesmarode. „Anpacken. Besser machen. Die aktuelle Situation der Krankenhausversorgung und  –finanzierung in Niedersachsen“ – unter dieser Schlagzeile hatte der SPD-Ortsverein Gliesmarode-Riddagshausen am Sonntag gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten Dr. Christos Pantazis zu einem Politischen Frühschoppen in das BegegnungsZentrum Gliesmarode eingeladen. Als Referentin zum Thema konnte die niedersächsische Sozialministerin Cornelia Rundt von der Ortsvereinsvorsitzenden Isolde Saalmann begrüßt werden.

"Gerade in einem Flächenland wie Niedersachsen müssen wir alle Anstrengungen unternehmen, um trotz der schwierigen Rahmenbedingungen der Krankenhausfinanzierung, eine wohnortnahe Krankenhausversorgung sicherzustellen", betonte die Ministerin, "Krankenhäuser müssen auch ohne Blaulicht in 20 bis 30 Minuten erreichbar sein." Der Niedersächsische Krankenhausplan weist für das Jahr 2014 191 Krankenhäuser in Niedersachsen aus. Um die angestrebte Erreichbarkeit zu garantieren, werde ein großer Teil der Krankenhäuser benötigt, nicht jedoch alle. Eine immer mal wieder behauptete zu hohe Bettendichte, sei jedoch nachweißlich falsch. Niedersachsen habe zusammen mit Baden-Württemberg die niedrigste Bettendichte in Deutschland. Lediglich im Bereich Osnabrück und Hildesheim gebe es eine leichte Überdeckung.

Finanzierung der Kliniken verbessern


Für eine nachhaltige Verbesserung der Finanzierung der Krankenhäuser setze sie sich aktuell intensiv ein. Hierbei liege ihr besonderes Augenmerk auf einer sachgerechten Anhebung des Landesbasisfallwertes für Niedersachsen. Denn bei diesem sei das Land Schlusslicht. Zwischen der Nummer eins (Rheinland-Pfalz) und Niedersachsen betrage die Differenz immense 300 Euro. „Tatsächlich schreiben in Niedersachsen auch nach unseren Informationen 60 bis 70 Prozent der Krankenhäuser rote Zahlen", bestätigte Ministerin Cornelia Rundt.

Aber nicht nur die Verbesserung der bundesgesetzlichen Rahmenbedingungen stehe ganz oben auf der Agenda. "Wir müssen auch dringend die Krankenhausplanung in Niedersachsen zukunftsfähig gestalten. Von besonderer Bedeutung ist für mich die Regionalisierung der Krankenhausplanung und die Einbeziehung all derer, die Verantwortung in der Gesundheitsversorgung wahrnehmen", so Rundt. Denn die Anforderungen an die Krankenhausversorgung in der Zukunft seien regional sehr unterschiedlich. Hierfür habe die Landesregierung Regionalgespräche etabliert, die bereits mit vielen zustimmenden Rückmeldungen in einigen Regionen Niedersachsen geführt wurden.


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