Sally-Perel-Preis für Respekt und Toleranz vergeben

Volkswagen Braunschweig fördert bildungspolitische Maßnahmen und Initiativen junger Menschen.

Gruppenbild der Preisträger gemeinsam mit dem Oberbürgermeister, dem Werkmanagement und dem Betriebsrat von Volkswagen Braunschweig.
Gruppenbild der Preisträger gemeinsam mit dem Oberbürgermeister, dem Werkmanagement und dem Betriebsrat von Volkswagen Braunschweig. | Foto: Volkswagen Aktiengesellschaft

Braunschweig. Seit 2013 verleiht Volkswagen Group Components Braunschweig den Sally-Perel-Preis für Respekt und Toleranz. Sie fördert bildungspolitische Maßnahmen und Initiativen junger Menschen aus Braunschweig, den Landkreisen Wolfenbüttel und Peine, die sich für Respekt & Toleranz, gegen Rassismus und Gewalt einsetzen. Im Rahmen der Betriebsversammlung des Unternehmens wurden jetzt vier Projekte mit dem Sally-Perel-Preis des Jahres 2023 ausgezeichnet. Darüber berichtet die Volkswagen AG in einer Pressemitteilung.



Schirmherr der Veranstaltung ist der Braunschweiger Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum, der gemeinsam mit Werkmanagement und Betriebsrat die Preise übergab. Zu den Preisträgern gehören ein Schulprojekt der Ev.-luth. Probstei Braunschweig, ein Projekt mit Auszubildenden des Bildungszentrums am Marienstifts sowie Projekte von Schülerinnen und Schüler der Gaußschule und des Wilhelm Gymnasiums.

"Verneigen uns vor dem Lebenswerk"


Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum: „Im Mittelpunkt der Preisverleihung stehen junge Menschen, die für ihr Engagement geehrt werden, und der Namensgeber des Preises, Sally Perel. Wir verneigen uns vor dem Lebenswerk eines Mannes, der es sich als einer der letzten Zeitzeugen des Holocaust zur Aufgabe gemacht hatte, seine Geschichte weiterzugeben. Bis kurz vor seinem Tod hat Sally Perel mit seinen Vorträgen vermittelt, dass Achtung des Anderen und Anerkennung der Vielfalt Grundlagen unserer Gesellschaft sind, in der Fremdenfeindlichkeit keinen Platz haben darf. Der Preis setzt ein Zeichen in unserer vielfältigen und weltoffenen Stadt.“

Den Sally-Perel-Preis erhielt das Schulprojekt "Vorfahrt für Vielfalt Fokus Israel-Palästina" der Ev.-luth. Propstei Braunschweig. Es beschäftigt sich mit der Ermöglichung eines „braver space“ für Schülerinnen und Schüler, sich mit den Hintergründen und Auswirkungen des Konflikts Israel-Palästina in ihrem (Schul)-Alltag in Deutschland auseinander zu setzen. Braver-spaces sind Räume – physisch oder mental – in welchen eine Politik der Awareness, also: der Bewusstheit, herrscht, so dass diskriminierungserfahrene Personen mit weniger Reibungsflächen und Angriffspunkten zusammenkommen können.

Emotionen mit Reflexionen verbinden


Das Projekt verbindet Emotionen mit Reflexionen, fördert die Ambiguitätstoleranz und stärkt die Schülerinnen und Schüler gegen einseitige Narrative, Fake News und Hass-Eskalation. Exemplarische Behandlung zentraler Themen wie Identität und Zugehörigkeit, Recht und Gerechtigkeit, Teilhabe und Repräsentation und gesellschaftliche sowie religiöse Vielfalt in deutschen Schulen. Antisemitismus und Rassismus werden ebenso zusammengedacht wie die Präsenz jüdischen, muslimischen, christlichen und säkularen Lebens in Deutschland.

Ausgezeichnet wurde außerdem das Projekt mit Auszubildenden der Pflege zu jüdischen Spuren im Braunschweiger Land des Bildungszentrum am Marienstift Braunschweig. Unter dem Motto „Nie wieder ist JETZT“ gestalteten Auszubildende in den Unterrichtszeiten der Berufsfachschule Texte und einen Film zu jüdischen Spuren in der Region Braunschweig. Bei Exkursionen erforschen sie Orte jüdischen Lebens und Erinnerungsorte in der Region.

Quartett als Denkanstoß


Ebenfalls ausgezeichnet mit dem Sally-Perel-Preis wurden die Schülerinnen und Schüler der Gaußschule in Braunschweig für das Karten-Quartett „Stille Held:innen“. Mit dem Quartett soll ein Denkanstoß für mehr Zivilcourage geben werden, sowie auf die kleinen und großen Möglichkeiten des Helfens im Alltag hinweisen werden. Biografien und Geschichten wurden auf den Webseiten stillehelden-niedersachsen.de und gedenkstaette-stille-helden.de recherchiert und die Geschichten in Form eines Karten-Quartetts, mit acht verschiedenen Gruppen, zusammengefasst.

Die Schülerinnen und Schüler des Wilhelm Gymnasiums in Braunschweig erhielten den Sally-Perel-Preis für ihr Projekt. Sie starteten eine Umfrage, um herauszufinden, aus welchen Ländern die Eltern der Schülerinnen und Schüler kommen. Mithilfe der Daten soll eine Landkarte der Erde an eine Schulwand gemalt und alle Herkunftsländer farbig hervorgehoben werden. Zusätzlich ist angedacht, ein Schulfest zu veranstalten, bei dem die Gäste internationale Gerichte probieren und sich über die Länder informieren können.


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