Schapen trifft Schapen


| Foto: privat



Braunschweig. Ja, Schapen gibt es zwei Mal in Deutschland. Neben dem beliebten Stadtteil Schapen am östlichen Rand von Braunschweig, gibt es eine weitere Gemeinde mit diesem Namen im Emsland, zwischen Rheine und Lingen gelegen. Bereits im Sommer haben die Emsländer die Initiative ergriffen und den Bezirksbürgermeister von Schapen/Braunschweig um eine Videobotschaft für ihr Oktoberfest gebeten.

Volkmann war Feuer und Flamme und dank tatkräftiger Unterstützung von Andreas Weber, Inhaber der Firma Schroeder Unternehmensfilme, konnte ein sehenswertes Video in den Westen unseres Landes geschickt werden. Diesen Film mit dem Titel Schapen grüßt Schapen kann man bei youtube anklicken. Was ist die logische Weiterentwicklung? Richtig, Schapen trifft Schapen. Wieder waren es die Emsländer, die die Initiative ergriffen. Ihr Bürgermeister Karlheinz Schöttmer rief Herrn Volkmann an und lud ihn zusammen mit seiner Ehefrau zum Neujahrsempfang der Gemeinde Schapen/Emsland ein. Am vergangenen Freitag war es dann soweit. Die Braunschweiger machten sich auf den langen Weg an die niederländische Grenze. Was sie dort erlebten übertraf alle Erwartungen. Die Herzlichkeit und Gastfreundschaft des emsländischen Bürgermeisters, seiner Frau und den Bürgern war überwältigend. Stolz (und er kann zu recht stolz sein) zeigte Bürgermeister Schöttmer seine Gemeinde.
Von der Struktur her sind die Orte unterschiedlich. Anders als Schapen/Ost gibt es in Schapen/Emsland viele Bauernhöfe und Miniansiedlungen, die sich außerhalb des eigentlichen Ortes. So verwundert es nicht, dass die „Stadtrundfahrt“ durch die 2400 Einwohner zählende Gemeinde insgesamt mehr als zwei Stunden dauerte.
Und noch einen Unterschied gibt es. Das emsländische Schapen ist Bestandteil einer Samtgemeinde. Das bedeutet, dass die dortigen Ratsmitglieder über den größten Teil ihrer Steuereinnahmen verfügen können. Sie selbst entscheiden, wie der Haushalt aufgestellt wird, welche Maßnahmen finanziert werden, welche Baugebiete erschlossen werden. Davon kann Bezirksbürgermeister Ulrich Volkmann nur träumen. Zwar wird sein Bezirksrat zu vielen Themen angehört oder stellt selbst Initiativanträge, die Entscheidungen aber trifft der Stadtrat. Lediglich über ein geringfügiges Budget können die Braunschweiger selbst verfügen.

Abends fand dann der eigentliche Neujahrsempfang statt. Bürgermeister Karlheinz Schöttmer berichtete in einem ausführlichen Beitrag über die beachtlichen Erfolge des vergangenen Jahres und die Aussichten für 2016.
Auch der Kreistagsabgeordnete, der Samtgemeindedirektor und ein Gastredner aus der heimischen Wirtschaft ergriffen das Wort.

Begleitet wurde der Abend von dem Chor „Happy Tones“, der mit schmissigen Liedern den Saal rockte
Zum Abschluss überbrachte Bezirksbürgermeister Ulrich Volkmann die Grüße aus Braunschweig-Ost. Als Gastgeschenk hatte er sich für das gerade neu erschienene Buch „Schapen in Landkarten, Bildern und Erzählungen“ von Bernhard Kiekenap und eine „Pressemappe“ entschieden. Diese enthält Flyer, Vereinszeitungen, eine Vereinschronik, die lokalen Stadtteilzeitungen „Ortsgespräch“ und „Ortsspiegel“ und soll im Wartezimmer der Verwaltungsaussenstelle Schapen ausgelegt werden.

Nach dem offiziellen Teil begann dann für Herrn Volkmann und seine Frau ein Informationsmarathon. Viele Bürgerinnen und Bürger wollten den „Mann aus dem Video“ einmal persönlich sprechen. Das Interesse am Braunschweiger Schapen war riesengroß. Für das Ehepaar Volkmann war das jedoch keine Last, denn auch hier erfuhren sie viel echte Herzlichkeit. So verwundert es nicht, dass der Abend erst am Morgen endete, um 3.00 h in der Früh. Und fast alle sind mittlerweile per Du.

Doch das Ehepaar Schöttmer hatte noch mehr zu bieten. Nach einem späten Frühstück und einer Rundfahrt durch die ganze Samtgemeinde Spelle (Hauptsitz) wurden noch die Männer vom Katteknüppelverein besucht. Die jungen Recken waren bereits seit 6.45 h unterwegs, um nach einem kernigen Bierfrühstück auf einer genau vorgeschriebenen Tour über etliche Bauernhöfe Wurst, Eier oder einfach Geld zu sammeln. Natürlich gibt es dann auf jedem Hof einen Klaren. Zudem war die Kleidung nicht alltäglich. Vielmehr waren alle als Horrorfiguren verkleidet.
Die ganze Tour stellt eine beachtliche Leistung dar, wenn man bedenkt, dass auch diese jungen Männer die Nacht davor kräftig gefeiert hatten. Enden sollte die Tour am frühen Abend mit einem Abschlussparty. Es gibt Gerüchte, dass auch dort noch Bier getrunken wurde.

So viel Gastfreundschaft schreit förmlich nach einem Gegenbesuch. Deshalb hat Ulrich Volkmann seinen Amtskollegen und seine Gattin zum Volksfest im August eingeladen.


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