Schlag gegen Schleuserring - Verhaftung auch in Braunschweig

Mit 280 Beamten wurden am heutigen Dienstag acht Wohnräume und Bordellbetriebe in drei Bundesländern durchsucht.

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Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Braunschweig. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf, Zentral- und Ansprechstelle für die Verfolgung von Wirtschafts- und Finanzkriminalität (ZeFin NRW), und die Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Frankfurt am Main haben am heutigen Dienstag bundesweit Wohnräume sowie Bordellbetriebe durchsucht und drei Tatverdächtige festgenommen, einer davon in Braunschweig. Das berichtet die Bundespolizei in einer Pressemitteilung.



Der umfangreiche Ermittlungskomplex, der wegen des gewerbs- und bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern, des Vorenthaltens und Veruntreuens von Sozialversicherungsbeiträgen sowie der Steuerhinterziehung geführt wird, richtet sich gegen insgesamt fünf Beschuldigte. Die Durchsuchungen fanden in insgesamt acht Objekten in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Baden-Württemberg statt.

Drei Männer festgenommen


Die drei Festnahmen erfolgten aufgrund von Haftbefehlen des Amtsgericht Düsseldorf und wurden in Mülheim an der Ruhr, Duisburg und Braunschweig vollstreckt. Bei den Festgenommenen handelt es sich um zwei chinesische Staatsangehörige im Alter von 32 und 41 Jahren sowie einen 59-jährigen deutschen Staatsangehörigen.

Der 32-jährige Beschuldigte ist dringend verdächtig, seit mindestens August 2024 bundesweit in zahlreichen sogenannten Tagesterminwohnungen (unter anderem Ferienwohnungen, Monteursunterkünfte und Hotelzimmer) Frauen aus der Volksrepublik China, die nicht über die erforderlichen Aufenthaltstitel verfügten, die Ausübung der Prostitution ermöglicht zu haben. Dabei soll der Beschuldigte die Organisation der Arbeitsabläufe sowie die festen Preis- und Leistungsstrukturen vorgegeben haben.

Auf Erotikplattformen inseriert


Der 41-jährige Beschuldigte soll die Prostituierten auf verschiedenen Onlineerotikportalen beworben und die Tagesterminwohnungen organisiert haben. So wurden im Überwachungszeitraum mehr als 1.100 Anzeigen zur Bewerbung von chinesischen Prostituierten durch die Beschuldigten auf verschiedenen Erotikplattformen inseriert. Hierzu nutzten die Beschuldigten mehr als 160 verschiedene Mobilfunknummern mittels falscher Identitäten zur Anzeigenschaltung.

Die beworbenen Prostituierten boten in mehr als 75 verschiedenen Ortschaften und Städten in 14 Bundesländern ihre Dienstleistungen an. Die größte Anzahl der Schaltungen erfolgte hier im Bundesland Nordrhein-Westfalen. Der 59-jährige Beschuldigte soll in Einzelfällen als Fahrer fungiert haben und vereinzelt Tagesterminwohnungen in enger Absprache mit den weiteren Beschuldigten angemietet haben.

280 Beamte im Einsatz


Die heutigen Einsatzmaßnahmen wurden von fünf Staatsanwältinnen und Staatsanwälten der Staatsanwaltschaft Düsseldorf sowie 280 Beamtinnen und Beamten der Bundespolizei und vier Steuerfahnderinnen und Steuerfahndern des Landesamtes zur Bekämpfung der Finanzkriminalität NRW umgesetzt

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