Schlussspurt bringt Basketball Löwen Heimsieg gegen Würzburg

Die Löwen gewinnen die letzten zehn Minuten mit 22:9. Die Ramírez-Mannschaft klettert damit auf den 10. Tabellenplatz.

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Symbolbild | Foto: Susanne Hübner

Braunschweig. Die Basketball Löwen Braunschweig haben den Tabellensiebzehnten s.Oliver Würzburg mit 80:75 (46:48) vor den Augen von Bundestrainer Gordon Herbert besiegt. Der Weg zum achten Saisonsieg wurde den Löwen allerdings durch die physische Verteidigung der Gäste lange Zeit sehr schwer gemacht, was mitunter zu wenig Ballbewegung und schwachen Trefferquoten führte. Das berichten die Basketball Löwen Braunschweig in einer Pressemitteilung.



„Aber wir haben Charakter gezeigt und sind im letzten Viertel von einem Acht-Punkte-Rückstand zurückgekommen“, sagte Headcoach Jesús Ramírez nach der Partie vor 500 Zuschauern in der Volkswagen Halle. Seine Mannschaft war beim Stand von 58:66 ins letzte Viertel gegangen, entschied dieses mit 22:9 für sich und drehte so das Spiel. David Krämer avancierte mit 22 Punkten zum Topscorer, während Tookie Brown auf 15 Zähler und acht Assists kam. Der nachverpflichtete Arturs Zagars konnte weiterhin nicht mitwirken. Kontrolluntersuchungen am Herzogin Elisabeth Hospital haben ergeben, dass sein Genesungsprozess (Fußverletzung) nicht so verläuft, wie erhofft und er bis auf Weiteres pausieren muss.

Neun Offensiv-Rebounds zugelassen


Die Löwen suchten zu Beginn des Spiels konsequent den Weg über Owen Klassen, um ihren Größenvorteil in Brettnähe auszunutzen. Der Center war effektiv und erzielte in guten sechs Minuten neun Punkte. Allerdings hatten die Gäste die Antwort darauf von der Dreierlinie, von der vor allem Luciano Parodi enorm heiß war und dreimal traf. So verlief das Spiel ausgeglichen, obwohl die Löwen mit 60-prozentiger Quote deutlich besser aus dem Feld trafen als die Würzburger (39 Prozent). Aber es gab auch ein Manko: Das Ramírez-Team ließ allein im ersten Viertel neun Offensiv-Rebounds zu, aus denen zehn gegnerische Punkte resultierten. Das tat insbesondere in den letzten Minuten weh, in denen sich die Gäste durch ihre Arbeit am offensiven Brett auf 22:27 etwas absetzen konnten.

In das zweite Viertel starteten die Löwen aber mit 25:27, weil Luc van Slooten nach toller vorangegangener Ballbewegung einen Dreier getroffen hatte. Und von der 6,75-Meterlinie ging es auch munter weiter, da dort jetzt David Krämer aufdrehte: Er traf drei Dreier in Folge zum 37:33 (14. Min.). Anschließend ging Krämer zum Verschnaufen auf die Bank und ab diesem Zeitpunkt blieben die Löwen mehrere Minuten ohne Punkte. Dabei erspielten sie sich gegen die physische Würzburger Verteidigung gute Möglichkeiten und erarbeiteten sich jetzt auch selbst viele zweite Chancen. Aber der Offensiv-Rhythmus war weg. Die Unterfranken kamen so zu einem 8:0-Lauf (37:41, 16. Min.), auf den Jesús Ramírez mit einer Auszeit reagierte. Danach fanden die Löwen vor allem durch Nicholas Tischler wieder in die Spur. Der machte in dieser wichtigen Phase sechs Punkte zum 46:48-Halbzeitstand.

David Krämer mit dem dritten Foul


Zurück auf dem Spielfeld starteten die Würzburger gleich mit einem Dreier, doch hatte Benedikt Turudic darauf die Antwort. Der Löwen-Center spielte mit viel Energie und Einsatz, erzielte sechs Punkte und sorgte für die 52:51-Führung. Insgesamt taten sich die Löwen in diesem Viertel aber offensiv schwer und spielten sehr statisch. „Sie (Würzburg) haben physisch gespielt und die Stärken unserer Spieler weggenommen“, sagte Ramírez nach dem Spiel. So kam Owen Klassen kaum noch zum Korb durch, Martin Peterka wurde ohnehin von Beginn an von der Würzburger Verteidigung aus dem Spiel genommen und dann musste auch noch David Krämer nach seinem dritten Foul auf die Bank. Die Gäste hatten zwar auch ihre Probleme, trafen aber wie schon in den vorherigen Vierteln hochprozentig von der Dreierlinie (48 Prozent) und hatten auch das bessere Finish. Nachdem Luc van Slooten in der 27. Minute noch das 58:60 erzielte hatte, machten die Löwen keine Punkte mehr, während die Gäste zur Acht-Punkte-Führung trafen (58:66).

Mit diesem Rückstand ging es in die letzten zehn Minuten und hier waren die Löwen um Brandon Tischler gleich am Drücker: Er versenkte einen Dreier und ließ einen Dunk plus gute Defensivaktionen folgen. Nach weiteren Punkten von Owen Klassen waren die Löwen in der 33. Minute auf einen Zähler dran (66:67), doch hatten die Würzburger noch die richtigen Antworten – wie z.B. ein Dreier von Craig Moller zum 66:70. Offensiv rund lief es aber für beide Teams nicht, mehrere Angriffe in Folge brachten kaum Zählbares – bis die Löwen ab der 34. Minute noch einmal aufdrehten. Hinten gelangen dem guten Tookie Brown & Co. Stopps und vorne punkteten sie, auch spektakulär. So ließ David Krämer es mit einem Alley-Oop zum 71:73 krachen und netzte 71 Sekunden vor dem Ende einen Dreier zum 74:73 ein. Gäste-Coach Saša Filipovski bezeichnete diesen Wurf nach dem Spiel als Schlüsselmoment. Und tatsächlich zogen die Löwen anschließend auf 80:73 davon und ließen sich den Sieg nicht mehr nehmen.

Trainerstimmen zum Spiel


Jesús Ramírez (Basketball Löwen): „Es war ein harter Kampf. Würzburg hat uns oft mit ihrer Verteidigung in Probleme gebracht. Sie haben physisch gespielt und die Stärken unserer Spieler weggenommen. Aber wir haben uns auch selbst in Schwierigkeiten gebracht. Wir waren zwar in vielen statistischen Bereichen besser, wie bei den Rebounds oder Ballverlusten. Aber wir haben unser Spiel nicht besser ausgeführt, als sie das getan haben. Wir hatten keine gute Balance zwischen aggressiv spielen und den Ball teilen. Aber wir haben Charakter gezeigt und sind im letzten Viertel von einem Acht-Punkte-Rückstand zurückgekommen. Da haben wir den Ball auch besser bewegt und deshalb hat sich das Spiel in unsere Richtung entwickelt.“

Saša Filipovski (s.Oliver Würzburg): „Ich bin mit 35 Minuten unseres Spiels zufrieden, aber wir spielen einfach nicht konstant genug. Wir arbeiten hart und begehen dann zum Beispiel dumme Ballverluste, durch die wir einfache Fastbreak-Punkte kassieren. Am Ende hatten wir nicht die nötige Energie, zudem haben wir unsere Angriffe für einige Minuten nicht gut ausgeführt und es deshalb nicht geschafft, zu punkten. Auf der anderen Seite haben wir es David Krämer erlaubt, einen wichtigen Dreier zu treffen. Ich denke, das war ein Schlüsselmoment des Spiels. Insgesamt haben wir viele Fehler gemacht, aber das Team arbeitet gut und verbessert sich. Das müssen wir aber über 40 Minuten abrufen, um Spiele zu gewinnen.“


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