Braunschweig. Die Faktenlage sei alarmierend. In einer Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft in Köln wurde der Wohnungsbau-Bedarf in den großen deutschen Städten ermittelt. Braunschweig schnitt nicht gut ab - hierüber berichtet die CDU Ratsfraktion in einer Pressemitteilung.
Der jährliche Bedarf an Neubauwohnungen wurde seit 2016 nur zu rund einem Drittel gedeckt. Laut Berechnungen der NBank fehlen in der Stadt bis 2035 rund 17.000 Wohnungen. Das Schaffen von bezahlbarem Wohnraum bleibt aus Sicht der CDU-Ratsfraktion eines der wichtigsten Themen für eine zukunftsorientierte Stadtentwicklung. „Wir können nicht einfach nur zusehen. Kommunalpolitik muss Antworten finden.
Deswegen wollen wir eine Konzeptstudie für serielles und modulares Bauen von Wohnungen in Braunschweig erstellen lassen, die bei positiver Bewertung dann von der städtischen Nibelungen-Wohnbau-GmbH umgesetzt werden soll“, erklärt Björn Hinrichs, Sprecher der CDU im Planungs- und Umweltausschuss des Rates der Stadt. Für die Studie sollen laut CDU-Antrag 30.000 Euro in den städtischen Haushalt 2020 eingestellt werden.
Das Bautempo reicht nicht aus
Ziel der CDU-Initiative ist es, zu klären, wie mit kreativen Wohnungsbaukonzepten die steigende Nachfrage nach bezahlbarem und gleichzeitig qualitätsvollem Wohnen in der gebotenen Eile befriedigt werden kann. Mit dem bisherigen Planungs- und Bautempo sei das trotz aller Anstrengungen der Wohnungswirtschaft und von privaten Investoren jedenfalls nicht zu erreichen. Ob das sogenannte serielle Bauen für Braunschweig ein Ausweg sein könnte, soll die Studie klären. In den kommenden Jahren wird es darauf ankommen, ein günstiges und bedarfsgerechtes Angebot an Wohnungen bereitzustellen.
Der CDU-Fraktionsvorsitzende Thorsten Köster begründet den Vorstoß wie folgt:
"Wir müssen dafür Sorge tragen, dass die Polizistin und der Krankenpfleger, die täglich für unsere Sicherheit sorgen, sich auch in Zukunft noch eine Wohnung in Braunschweig leisten können. Wenn es uns gelingen sollte, den großen Bedarf an Wohnungen zum Beispiel durch serielles Bauen zügig zu reduzieren und das Angebot an verfügbaren Wohnungen damit deutlich zu erhöhen, dann wird der Druck auf dem Wohnungsmarkt abnehmen und sich das auch wieder in sinkenden Mieten niederschlagen."
Bauzeit deutlich verkürzen
Serielles Bauen bedeutet die Abkehr von der Einzelfertigung von Mehrfamilienhäusern hin zur Verarbeitung vorgefertigter Module, die sich auf der Baustelle zu unterschiedlichen Gesamtgebäuden zusammenfügen lassen. Wände und Raummodule lassen sich dabei aus Beton, Holz oder großformatigen Plansteinen im Werk vorfertigen. Es gibt bereits eine Reihe positiver Beispiele, dazu zählt ein Studentenwohnheim in Hamburg-Wilhelmsburg mit 371 Wohnungen, das in einer Bauzeit von nur neun Monaten errichtet wurde.
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