Braunschweig. Die "Braunschweiger Brandschutz-Tage" sind seit 1987 die bedeutendste Fachtagung zum Brandschutz im deutschsprachigen Raum. Sie thematisieren Brandrisiken, Brandschutzmaßnahmen und innovative Konzepte, werten neueste Erkenntnisse der Forschung und Entwicklungen der Industrie aus und tragen so zum Fortschritt in der Brandschutztechnik und bei den Brandschutzregelungen bei. Über 1.000 Expertinnen und Experten aus dem In- und Ausland kommen am 15. und 16. September in die Braunschweiger Stadthalle, um sich vielfältigen Themen zu widmen. über 70 Firmen stellen in den Foyers ihre neuen Produkte und Anlagen für den Brandschutz aus.
Ministerialrat Dr. Christoph Scheumann, Oberste Bauaufsicht Baden-Württemberg, sagte es gäbe mittlerweile eine große Akzeptanz für die wissenschaftlichen Versuche. Die Baufaufsichten würden sich nicht verschließen, wenn es um Berechnungen oder Modellversuche ginge. Natürlich würde es weiterhin Personen geben, die die Arbeit kritisch sehen würden. Das läge aber auch daran, dass die Verfahren oft relativ neu wären. Auch in diesem Jahr werden aktuelle und innovative Brandschutzkonzepte vorgestellt. Hierbei stehen Gebäude mit großen Ausdehnungen, wie das höchste Gebäude in der Schweiz, der Neubau des VW-Kompetenzzentrums Elektrotechnik in Wolfsburg oder der Brandschutz bei der Messe Berlin im Mittelpunkt.
Prof. Dr. Jochen Zehfuß vom Institut für Baustoffe, Massivbau und Brandschutz (iBMB) der TU Braunschweig. Foto: Robert Braumann
Prof. Dr. Jochen Zehfuß vom Institut für Baustoffe, Massivbau und Brandschutz (iBMB) der TU Braunschweig, erläuterte die Herausforderungen für die einzelnen Bauherren, wenn es um Brandschutz geht. Besonders bei den Schulen in Braunschweig, würde es dort weitreichende Probleme geben. Man brauche mindestens zwei vertikale Rettungswege, das wäre in vielen Gebäuden nicht gegeben, da habe man eine zeitlang nicht so stark darauf geachtet. Das würde jetzt nachgeholt werden, um eine akute Gefährdung auszuschließen. Er räumte außerdem ein: "80-85 Prozent der Toten bei einem Brand, kommen durch Rauch ums Leben, die moderne Architektur will offene Gebäude, das beißt sich ein wenig mit den Gedanken des Brandschutzes." Ein Feuer könne sich in weiten Gebäuden sehr viel besser ausbreiten. Man versuche mit der Forschung dabei zu helfen Lösungen zu finden. Vor der Stadthalle waren Versuche aufgebaut, an denen man sich gut vor Augen führen konnte, was bei einem Brand passiert. So wurde in einem kleinen geschlossenen Würfel ein kleines Stück Matratze in Brand gesetzt, die Rauchentwicklung war enorm. An einer anderen Station wurde mit kleinen Plättchen simuliert, was zu enge Türen verursachen, wenn eine menge Menschen einen Raum verlassen wollen.
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