Science Slam: Mit Bratwürsten und Simpsons Begeisterung für Wissenschaft wecken

von Christina Balder




Braunschweig. Was macht man eigentlich an einem hochsommerlichen Freitagabend, wenn die Sonne scheint und es überall in der Stadt Angebote unter freiem Himmel gibt? Genau: man setzt sich in einen abgedunkelten Saal und lauscht jungen Wissenschaftlern. Der Science Slam im Haus der Wissenschaft am Freitagabend lockte trotz des Wetters mehrere Hundert Menschen an, mehr, als der Saal fassen konnte.



Carina Teufel am Einlass kann um acht Uhr schon nur noch bedauernd die Hände heben. "Alles voll", sagt sie jedem Besucher, der durch die Eingangstür kommt. Bereits 40 Minuten vor Beginn sei die Aula komplett voll gewesen, 240 Menschen haben dort Platz. Sie ist sicher, auch ein Raum für 400 Leute wäre zu füllen gewesen; so viele Interessenten musste sie schon wegschicken. "Wir sind überwältigt - es ist ja nicht so, dass in der Stadt nichts los ist."

Aber das Interesse in Wissenschaft war bei vielen doch größer. Vor allem, wenn sie so unverstaubt daherkommt wie bei einem Science Slam. Am Freitag ging es im Regionalwettbewerb Nord um das Ticket nach Berlin zum Bundesentscheid. Vier Wissenschaftler stellten ihre Forschungsprojekte zum Thema "Digitale Gesellschaft" vor, das Publikum bewertete Vortrag und Inhalt, und die beiden Besten werden anschließend zum Finale geschickt. In diesem Jahr sind das Tim Gailus mit seiner Arbeit "Advergame Wars Episode 3 ‐ Die Rache der Werbewirkung", die er an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover  geschrieben hat, und Dr. Felix Büsching von der TU Braunschweig, der über "Altersgerechte Lebenswelten" referierte.

Wenn Homer Simpson, Daniel Düsentrieb oder einfach nur Oma Ida von der Leinwand lächeln, ist die erste Hürde zum Interesse der Zuschauer schon einmal genommen. Bleibt der Rest des Vortrags ebenso unterhaltsam und anschaulich, bleibt er möglichst in den zehn Minuten Längenvorgabe und ist das Projekt dahinter auch noch spannend, gibt es bis Punkte vom Publikum. Mit 69 Punkten räumte Tim Gailus bei den Zuschauern am meisten ab, Felix Büsching erreichte 63. Die Plätze 3 und 4 belegten Constantin Alexander mit seiner Analyse über die mediale Inszenierung von in Bratwürste beißenden Politikern (55 Punkte) und Michael Stengel, der erklärte, wie man mit 3D-Druckern und relativ wenig Aufwand eigene Hardware herstellen kann (34 Punkte).


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