Braunschweig. Bereits seit dem Sommer 2023 ist die Burg Dankwarderode aus Sicherheitsgründen geschlossen. Im Juni dieses Jahres wurde bekannt, dass die dort untergebrachten Kunstwerke im März 2026 ins Herzog Anton Ulrich-Museum (HAUM) gebracht werden sollen. Doch wie geht es mit der Burg selbst weiter? Zumal es auch im HAUM Probleme gibt. Dazu äußert sich das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der CDU-Fraktion im Landtag.
Laut offizieller Mitteilung der Landesmuseen vom 22. August 2023 wurde die Burg aufgrund eines vollständigen Ausfalls der sicherheitsrelevanten Betriebstechnik - insbesondere der Sicherheitsbeleuchtung - „bis auf Weiteres“ geschlossen, erinnern die Abgeordneten Sophie Ramdor aus Braunschweig und Martina Machulla (Hannover) in ihrer Anfrage. Doch was hat sich seitdem getan, und welche Perspektiven gibt es?
Seit 2019 Probleme bekannt
Die technischen Mängel an der sicherheitsrelevanten Betriebstechnik der Burg Dankwarderode seien der Landesregierung bereits seit 2019 bekannt. Die Entscheidung zur Schließung der Burg habe der Nutzer, die 3Landesmuseen Braunschweig, nach Rücksprache mit den zuständigen Stellen (Staatliches Baumanagement Braunschweig sowie örtliche Feuerwehr) im Sommer 2023 getroffen. Die Landesregierung sei darüber zeitgleich in Kenntnis gesetzt worden.
Es werde derzeit im Detail untersucht, welche baulichen Defizite hinsichtlich Brandschutz- und Sicherheitseinrichtungen bestehen. Darüber hinaus sei die zukünftige Ausrichtung des Museums am Burgplatz zu klären. Dieser Prozess sei noch nicht abgeschlossen. Zu den Zeiträumen bis zur Wiedereröffnung der Burg Dankwarderode könnten derzeit keine Aussagen getroffen werden.
"Unzureichende klimatische Bedingungen"
Doch auch im Herzog Anton Ulrich-Museum selbst gibt es Probleme. Trotz der im Jahr 2016 abgeschlossenen Generalsanierung des Museums, die auch die Erneuerung von Lüftungs-, Sicherheits- und Brandschutztechnik umfasste, hätten Fachleute bereits im Jahr 2019 erneut auf unzureichende klimatische Bedingungen hingewiesen, heißt es in der Anfrage der beiden Abgeordneten.
Die Probleme mit den klimatischen Bedingungen in der Sommerzeit in den Ausstellungsräumen (Galerie und 2. Obergeschoss) des Herzog Anton Ulrich-Museums seien der Landesregierung seit 2019 bekannt. Konkrete Gefährdungen oder bereits eingetretene Schäden an Sammlungsobjekten im Zusammenhang mit der unzureichenden Klimatisierung im Museum lägen der Landesregierung bislang nicht vor.
Konzept erstellt
Das Staatliche Baumanagement Braunschweig habe für das HAUM in Abstimmung mit dem Nutzer und dem Landesamt für Denkmalpflege und nach umfangreicher Untersuchung des Objekts ein Konzept mit verschiedenen baulichen Maßnahmen erarbeitet. Dazu gehöre als ein wesentlicher Baustein die Außenverschattung der Fenster im ersten und zweiten Obergeschoss, die in Kürze beauftragt werde.
Hierzu wurden bereits in der vorherigen Legislaturperiode Haushaltsmittel in Höhe von etwa 750 000 Euro zur Verfügung gestellt. Diese Mittel seien teilweise für die Untersuchung des Objekts, umfangreiche Klimasimulationen und die Erarbeitung der notwendigen Planungen für die Außenverschattung genutzt worden, heißt es seitens der Landesregierung. Außerdem seien kleinere Bauleistungen im Bereich der Anlagentechnik bereits beauftragt worden.
Der Bund finanziert mit
Zudem wurde seit 2024 versucht, eine Kofinanzierung durch Bundesmittel zu erreichen. Im Herbst 2025 habe der Bund Mittel zugesagt, sodass nun insgesamt rund 1,3 Millionen Euro für die Außenverschattung zur Verfügung stünden. Die vorhandenen Landesmittel allein hätten für die Finanzierung der Maßnahme nicht ausgereicht.


