Braunschweig. Das Staatstheater Braunschweig und das Seniorenbüro der Stadt Braunschweig setzen ihre Kooperation in der Spielzeit 2014/2015 fort. Es werden wieder vier Vorstellungen zu vergünstigten Konditionen für alle Mitbürgerinnen und Mitbürger, die 60 Jahre oder älter sind, angeboten. Die Senioren sind eingeladen, sich bei der Informationsveranstaltung „Vorab“ am Mittwoch, 1. Oktober, um 15 Uhr, im Kleinen Haus, des Staatstheaters, Magnitorwall 18, über den Inhalt der ausgesuchten Stücke zu informieren und Fragen zu stellen. Die Gutscheine für die ermäßigten Karten sind ausschließlich während dieser Informationsveranstaltung erhältlich. Das Angebot bietet Senioren die Möglichkeit, sich mit dem aktuellen Theatergeschehen auseinander zu setzen.
Wer alle vier Vorstellungen besucht, erhält alle Karten um 25 Prozent ermäßigt. Wer einzelne Vorstellungen besucht, erhält einen Rabatt von 20 Prozent. Ein Rabatt von 50 Prozent kann nur Schwerbehinderten (ab 70 Prozent) und Empfängern von Grundsicherung gegen Vorlage eines entsprechenden Ausweises gewährt werden. Weitere Informationen erteilen das Seniorenbüro der Stadt Braunschweig, Kleine Burg 14, Telefon 0531 470-3341 und das Staatstheater Braunschweig, Telefon 0531 1234-531.
Folgende Vorstellungen werden angeboten:
„Der gute Mensch von Sezuan“
Sonntag, 12. Oktober, um 14.30 Uhr, Großes Haus.
Parabelstuck von Bertolt Brecht, Musik von Paul Dessau.
In Brechts berühmten Parabelstück wird der Prostituierten Shen Te ein kleines Vermögen zuteil, da sie die Einzige in Sezuan ist, die drei Fremden Unterschlupf gewährt. Doch mit dem Geld kann sich Shen Te nicht nur aus der Prostitution freikaufen. Vielmehr muss sie nun auch ihrer gesellschaftlichen Verantwortung stellen, die ihr als frisch gebackene Eigentümerin eines Tabakhandels zuwächst. Nun muss sich erweisen, ob Shen Te dem göttlichen Anspruch, ein guter Mensch zu sein, gerecht werden kann.
„Der Prophet (Le prophète)“
Sonntag, 16. November, um 14.30 Uhr, Großes Haus.
Oper in fünf Akten von Giacomo Meyerbeer, Text von Eugène Scribe & Émile Deschamps in französischer Sprache mit deutschen Übertiteln.
Der Erfolg, den Giacomo Meyerbeer mit »Der Prophet« 1849 an der Pariser Oper erzielte, war sensationell. Der Komponist geizte nicht mit Effekten, die das Publikum so sehr liebte: gewaltige Chöre, opulente Tableaus und mitreißende Melodien. Zum 150. Todestag Meyerbeers wird der historische Stoff um den Wiedertäufer und Revolutionär Jean von Leyden hinerfragt, der sich in ekstatische Visionen versteigerte und schließlich auf dem Gipfel völkischer Unruhen von den eigenen Leuten verraten wurde. Themen wie religiöser Fanatismus und Massenwahn sind auch im 21. Jahrhundert von Brisanz.
„Hamlet“
Sonntag, 21. Dezember, um 14.30 Uhr, Großes Haus.
Drama von William Shakespeare.
Nicht der jugendliche Thronfolger, nicht der strahlende Held ist es, der seit der Uraufführung im Jahr 1601 fasziniert, sondern seine Zerrissenheit, sein Widerwillen, Blut zu vergießen, sein Zögern und seine Angst vor der Tat. Dänemark ist von Krisen erschüttert: das Nachbarland hegt Expansionspläne und die Kriegsangst in der Bevölkerung wächst. Nachdem Hamlets Vater, der König, verstorben ist, hat dessen Bruder Claudius die Staatsgeschäfte übernommen und Hamlets Mutter geheiratet. Da erscheint Hamlets Vater seinem Sohn als Geist, bezichtigt Claudius, ihn vergiftet zu haben und fordert Hamlet auf, Rache zu üben. Doch wem kann Hamlet noch trauen, was soll er glauben? Und: Ist Rache das geeignete Mittel, um Frieden zu stiften?
„My Fair Lady“
Sonntag, 25. Januar 2015, um 18 Uhr, Großes Haus.
Musical in zwei Akten von Frederick Loewe,Text von Alan J. Lerner nach „Pygmalion“ von George Bernard Shaw.
Phonetikprofessor Higgins wettet mit Oberst Pickering, dass er das Blumenmädchen Eliza Doolittle aus der Gosse holen und durch Erziehung „neu erschaffen“ kann. Das Versprechen, durch ein bisschen Sprachunterricht eine feine Lady zu werden, verlockt Eliza. Aber die Erziehungsmethoden von Higgins sind keinesfalls human. Die Erziehung gleicht mehr militärischem Drill und Dressur als einer behutsamen Sozialisation. Seine gesellschaftliche Position ist zwar eine andere als die von Eliza, seine Umgangsformen aber sind ebenso roh und ungestüm. Wann endet die Erziehung und wo beginnt die Selbstverleugnung? Kann man sich verbiegen und sich trotzdem treu bleiben? 1956, sechs Jahre nach George Bernard Shaws Tod wurde dessen Stück »Pygmalion« als Musical unter dem Titel „My Fair Lady“ mit der Musik von Frederick Loewe uraufgeführt und schuf Musik gewordene Lektionen wie „Es grünt so grün“ oder „Kann eine Frau nicht sein wie ein Mann“.
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