Serie: Braunschweig, deine Straßen – Heinrichstraße

von Robert Braumann


Die Heinrichstraße hat ihren Namen vermutlich nach Heinrich dem Jüngeren, Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel, erhalten. Foto: Sina Rühland
Die Heinrichstraße hat ihren Namen vermutlich nach Heinrich dem Jüngeren, Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel, erhalten. Foto: Sina Rühland | Foto: Sina Rühland



Braunschweig. Die Heinrichstraße hat ihren Namen vermutlich nach Heinrich dem Jüngeren, Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel, erhalten.

Er wurde am 10. Novermber 1489 geboren und verstarb am 11. Juni 1568. Seine Eltern waren Heinrich der Ältere und die Prinzessin von Pommern. Heinrich der Jüngere übernahm 1514 in Wolfenbütte die Regierung und es kamen bewegte Jahre auf ihn zu. Gleich zu Beginn seiner Amtszeit musste er sich mit der Hildesheimer Stiftsfehde auseinandersetzen. Bischof Johann von Hildesheim wollte eine Wiederauflösung, der von seinen Vorgängern an die Ritterschaft verpfändeten Güter. Um diesen Plan zu verhindern suchten 55 Ritter aus Hildesheim unter anderem Schutz beim Herzog von Wolfenbüttel. Es folgten mehrere Schlachten um Schlösser, in die auch Heinrich der Jüngere verwickelte wurde. Trotz Niederlage in der Schlacht auf der Soltauer Höhe, wurden Heinrich fast alle hildesheimischen Stiftungsanlagen durch Karl V. zugesprochen. Die nächste Auseinandersetzung war der Bauernkrieg. Heinrich unterstützte den Landgrafen von Hessen und den Kurfürsten von Sachsen und nahm an der Schlacht bei Frankenhausen teil (1525). Im Jahr 1528 stand er mit 1.000 Reitern Karl V. gegen den Papst und Venedig bei. Das Heer wurde allerdings von einer Seuche heimgesucht und Heinrich entkam nur mit Glück und in Verkleidung den Feinden.

Gegner der Reformation


Heinrich der Jüngere war ein Feind der Reformation. Luther schrieb gegen ihn die Flugschrift "Wider Hanns Worst". Seine Ablehnung gegen die neue Lehre brachte Heinrich dem Jüngeren einige Feinde ein. So das er sich unter anderem Angriffen durch Marktgraf Albrecht gegenübersah. In der Schlacht von Sieverhausen (1553) verlor er zwei Söhne (Karl Viktor und Philipp Magnus). Dadurch wurde sein drittgeborener, von Jugend an körperlich leicht behinderter Sohn Julius erbberechtigt. Im Anschluss zeigt sich Heinrich milder gegenüber der Reformation. In späteren Jahren soll er sogar der Lehre Luthers nicht abgeneigt gewesen sein. Dazu baute Heinrich die alte Wasserburg Wolfenbüttel zum Schloss Wolfenbüttel als modernen Renaissance-Bau um.

Der wilde Heinz


Heinrich der Jüngere war mit der Gräfin Maria von Württemberg und anschließen mit der polnischen Prinzessin Sophie verheiratet. Bekannt wurde er auch durch seine geheime Liebe zu Eva Trott, die er für verstorben erklärte, sie aber insgeheim auf der Staufenburg im Harz verborgen hielt.Wegen seiner langjährigen Affäre mit dieser Hofdame, aus der zehn Kinder hervorgingen, wurde er im Volksmund auch spöttisch der "wilde Heinz von Wolfenbüttel" genannt.*

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