Braunschweig. Mit der Husarenstraße bekommt die Serie ihren zehnten Teil. Schnell wird bei einem Blick in die Geschichtsbücher deutlich, die Löwenstadt hat eine lange soldatische Tradition und in dieser steht auch die Husarenstraße.
Die Husarenstraße erinnert an die Braunschweiger Husaren, auch Schwarze Totenkopfhusaren genannt. Sie wurde 1809 von Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig gegründet. Mit dieser und anderen Truppen unternahm er einen Siegeszug über Sachsen bis an die Nordsee. Er erstürmte Halberstadt, erzwang sich den Durchmarsch zur Nordsee und schiffte sich mit seinen Husaren nach England über. Er zog mit seinen Truppen weiter nach Spanien und Portugal und kämpfte auch in Sizilien. Der Herzog starb schließlich an der Spitze seiner Mannen bei einem Gefecht bei Quatrebas, einer Vorschlacht von Waterloo (1815).
Die Kaserne kennt wohl jeder
Seit dem Jahr 1816 waren nur noch rund 100 Husaren in der Löwenstadt stationiert. Erst als Herzog Karl im Jahr 1824 ins Amt gehoben wurde, verhalf er den Husaren zu neuem Glanz. Er machte sie zu einem Garde-Husaren-Regiment und kleidete sie in prächtige Uniformen. 1830 verlor das Regiment die Bezeichnung als Garde und bestand fortan als Braunschweigisches Husaren-Regiment Nr. 17. Zusatzinfo: Die Husarenkaserne befindet sich zwar am Altewiekring, doch das Gelände befindet sich an der Husarenstraße. Sie diente nach der Fertigstellung im Jahr 1893 dem berühmten Husarenregiment als Standort. Die Anlage wurde bis zum Jahr 1918 vom Regiment unter dem Namen Mars-La-Tour-Kaserne genutzt. 2005 wurde das Gelände von privaten Investoren gekauft und zu Mietwohnungen und Büros umgebaut.
Probleme mit dem Abwasser
Vor etwas mehr als 100 Jahren wurde die Husarenstraße bebaut. Dabei wurde 1888 beschlossen, dass zwischen der Straße und den Gebäuden Vorgärten in einer Breite von 2,5 Metern zu halten seien. Wie sich herausstellte keine so gute Idee. Schnell fehlte der Platz für eine Abführung des Abwassers. Die Bewohner litten schnell unter den schlechten Gerüchen, denn die Abwasseranlage bestand aus einem offenen Graben. Es kam schließlich so weit, dass die Anwohner dem Stadtmagistrat Flächen unentgeltlich anbaten, man solle doch nur endlich Wasserleitungen und Abflüsse einbauen. Und so kam es dann auch: Die Besitzer stellten wenn nötig ihre Vorgärten zur Verfügung und die Straße konnte endlich in vollem Glanz erstrahlen. Über die Husarenstraße konnte nun zum Nußberg gewandelt werden, was auch viele Braunschweiger gerne taten.*
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Teil 1 - der Bohlweg*
Teil 2 - die Hamburger Straße
Teil 3 - der Madamenweg
Teil 4- Abt-Jerusalem-Straße
Teil 5 - Jasperallee
Teil 6- Schillstraße
Teil 7 - Kastanienallee
Teil 8 - Gliesmaroder Straße
Teil 9 - Holwedestraße
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