Serie: Braunschweig, deine Straßen – Sackring

von Robert Braumann


| Foto: Robert Braumann



Braunschweig. Der Sackring ist ein Teil des äußeren Ringes und verläuft zwischen der Kreuzstraße und dem Rudolfplatz. Erinneren Sie sich noch an das Schwimmbad, das hier einmal stand?

Der Sackring hat seinen Namen nach einem Weichbild erhalten. Als Weichbild wird die äußere und innere Erscheinungsform eines städtebaulichen Ensembles bezeichnet. Der Sack war das kleinste, letzte und somit das jüngste der fünf Weichbilde (Altewiek, Hagen, Neustadt, Altstadt, Sack) der Stadt Braunschweig. Die Entstehung wird um 1250 datiert. Urkundlich wird er 1282 zum ersten Mal erwähnt. Der Name Sack bezog sich dabei auf den beutelförmigen Grundriss des Bereichs. Die Hauptstraße des Sacks wird in frühen Akten als "de sack", "de Sackstrate", "im Sacke" und sogar als Sackmarkt bezeichnet. Das Zentrum des Sacks war in der heutigen Innenstadt. Dort stehen jetzt City-Point, die Buchhandlung Graff oder das Café Zeit.

"Stadt der fünf Städte"


Das Sackrathaus war das Rathaus des Braunschweiger Weichbildes Sack. Es befand sich an der Ecke der Straßen Sack und Vor der Burg. Es wurde 1739 abgerissen. Eigentümlich war die Verfassung der Stadt zur Entstehung des Sacks. Jedes der städtischen Weichbilde besaß einen eigenen Rat, sie waren am Anfang nur durch das gleiche Stadtrecht und die Ringmauer verbunden. Auch als man sich im Jahr 1269 dazu entschloss, Angelegenheiten die alle betrafen, gemeinsam zu beraten, blieben die inneren Angelegenheiten jedem der fünf Weichbilder vorbehalten. In älteren Chroniken wird Braunschweig deshalb auch als die "Stadt der fünf Städte" bezeichnet.

Schwimmbad wird zur Aula


Drehen wir die Zeit vor und schauen einmal auf das ehemalige Sackringbad. 1973 wurde es als Europabad mit sehr geringen Betriebskosten eröffnet. Knapp 25 Jahre später entschied der Rat das Bad zu schließen und eine Aula daraus zu machen.



Die Schließung (1996) führte zu großem Protest in der Bevölkerung. Die Geschichte erinnert an die Auseinandersetzungen um das Bad in Gliesmarode oder Wenden. Heute ist der Sackring eine viel befahrene Straße. Man findet eine Tankstelle und die Hoffmann-von-Fallersleben-Schule. Die Schule wurde 1876 gegründete. Namensgeber ist der deutsche Autor August Heinrich Hoffmann von Fallersleben. Mit rund 1000 Schülern eines der größten Gymnasien der Region.*

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Teil 7 – Kastanienallee
Teil 8 – Gliesmaroder Straße
Teil 9 – Holwedestraße
Teil 10 – Husarenstraße
Teil 11 – Rebenring
Teil 12 – Amalienstraße
Teil 13 – Leonhardstraße
Teil 14 – Adolfstraße
Teil 15 – Alerdsweg
Teil 16 – Hennebergstraße

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