Braunschweig. Am morgigen Freitag sollte vor dem Braunschweiger Landgericht ein Prozess wegen sexueller Übergriffe und Belästigung. Das Besondere: Der Angeklagte ist 88 Jahre alt und Bewohner eines Pflegeheims. Das geht aus einer Pressevorschau des Landgerichts hervor. Der Prozess wurde nun aber verschoben.
Dem 88-jährigen dementen Beschuldigten wird im Rahmen des Sicherungsverfahrens vorgeworfen, am 14. Mai 2023 in einem Pflegewohnstift in Braunschweig das Zimmer einer ebenfalls an Demenz erkrankten Zeugin aufgesucht zu haben und gegen deren erkennbaren Willen sexuelle Handlungen an dieser vorgenommen zu haben.
Vom Pflegeheim in die Psychiatrie?
Darüber hinaus soll er am 2. Juni des gleichen Jahres eine andere Person in sexuell bestimmter Weise körperlich berührt und dadurch belästigt haben. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Beschuldigte zur Tatzeit schuldunfähig im Sinne von § 20 StGB gewesen sei und strebt daher die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an.
Aktualisiert (13:55 Uhr):
Wie das Landgericht kurzfristig mitteilt, mussten die Verhandlungstermine am 9., 19. und 20. Mai wegen Verhinderung eines Verfahrensbeteiligten aufgehoben werden. Über den Fortgang des Verfahrens und die Anberaumung neuer Verhandlungstermine werde zu gegebener Zeit informiert.