Braunschweig. Als Reaktion auf unseren Artikel über das Sicherheitskonzept des Weihnachtsmarktes wurden wir von einer Leserin auf einen DEKRA-Test hingewiesen, der das Ergebnis hatte, dass die als Blockade gedachten Betonblöcke heranfahrende LKW kaum aufhalten. Wir fragten bei Stadt und Polizei, warum man sich dennoch für diese Steine entschieden hat.
"In Ihrem Artikel bezüglich des Sicherheitskonzeptes zum Braunschweiger Weihnachtsmarkt habe ich mit Entsetzen Ihre Fotos der in der Münzstraße aufgestellten Betonblöcke, sogenannte Nizza-Steine, gesehen. Jedoch haben schon Crashtests des DEKRA, veröffentlicht in der MDR-Umschau am 11. April 2017, gezeigt, dass solche Betonsteine mit 50 km/h heranfahrende LKW nicht aufzuhalten vermögen. Im Gegenteil, sie werden bei einem Aufprall wie Spielzeug herumgeschleudert und somit zusätzlich zum tödlichen Geschoss für Mensch und Tier", schreibt Ines Richlick.
Haben die Steine also nur einen Placebo-Effekt und sollen die Bevölkerung in Sicherheit wiegen? "Die Braunschweig Stadtmarketing GmbH hat sich eng mit Polizei, Feuerwehr und dem Fachbereich Bürgerservice, Öffentliche Sicherheit beraten und aus diesen Ergebnissen gemeinsam mit den Sicherheitskräften ein ganzheitliches Sicherheitskonzept mit verschiedenen Maßnahmen entwickelt. Die Steine sind eine von mehreren verkehrlichen Maßnahmen", schreibt Maria Stenzel kommissarische Bereichsleiterin Kommunikation der Braunschweig Stadtmarketing GmbH.
Situation nicht vergleichbar
"Man kann den Test der DEKRA nicht mit der Situation in Braunschweig vergleichen", erläutert Joachim Grande von der Polizei Braunschweig im Gespräch mit regionalHeute.de die Entscheidung. Die von der DEKRA getesteten 50 km/h würdenin der Münzstraße durch die weiteren Maßnahmen nicht erreicht. Durch die Sperrungen an Bohlweg und Waisenhausdamm würden die Fahrzeuge nicht genug Schwung aufnehmen können. Zudem werde jedes Fahrzeug, das vom Waisenhausdamm in die Münzstraße abbiegen wolle, kontrolliert. Die Zufahrt von der Dankwardstraße werde durch zusätzliche Metallpoller geschützt.
Schon auf dem Bohlweg wird das Abbiegen in den Waisendamm eingeschränkt. Foto: Dontscheff
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