Sieger im Wettbewerb „Urbanes Quartier Hauptgüterbahnhof“ gekürt

In einem städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerb hatte die Stadtverwaltung Stadtplaner sowie Architekten mit Landschaftsarchitektinnen und -architekten aufgefordert, in einen kollegialen Wettstreit zu treten.

Der Siegerentwurf soll die Basis für den zu erstellenden Bebauungsplan bilden.
Der Siegerentwurf soll die Basis für den zu erstellenden Bebauungsplan bilden. | Foto: Arbeitsgemeinschaft prasch buken partner architekten partG mbB und GHP Landschaftsarchitekten, Nikolaus Gurr + Christin Schierstedt.

Braunschweig. Die Hamburger Arbeitsgemeinschaft prasch buken partner architekten partG mbB und GHP Landschaftsarchitekten, Nikolaus Gurr + Christin Schierstedt, hat den Wettbewerb für das Quartier am Hauptgüterbahnhof gewonnen. Die Wettbewerbsjury kürte am gestrigen Dienstag den Siegerentwurf aus 19 vorliegenden Arbeiten. Das berichtet die Stadtverwaltung am heutigen Mittwoch.



In einem städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerb hatte die Stadtverwaltujng Stadtplanerinnen und Stadtplaner sowie Architektinnen und Architekten mit Landschaftsarchitektinnen und -architekten aufgefordert, in einen kollegialen Wettstreit zu treten. 19 interdisziplinär zusammenarbeitende Teams aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nutzten die Chance und erarbeiteten ihre städtebauliche Idee für ein urbanes Quartier der Zukunft.

Preise und zwei Anerkennungen vergeben


Die Büros schufen in einem mehrmonatigen Arbeitsprozesses Zukunftsbilder für den Hauptgüterbahnhof als wichtigen neuen Stadtbaustein innerhalb der Bahnstadt. Das Preisgericht unter Vorsitz der Stadtplanerin Prof. Christa Reicher aus Aachen entschied, drei Preise und zwei Anerkennungen zu vergeben.


Die Stadt hatte den Wettbewerb in Kooperation mit der Aurelis Asset GmbH und der IntReal International Real Estate Kapitalver­waltungsgesellschaft mbH, vertreten durch LIP Invest GmbH als größte Flächeneigentümerinnen im Gebiet ausgelobt. Ein stark aus dem Ort heraus entwickeltes städtebauliches Konzept sei ausschlaggebend für die Entscheidung gewesen, heißt es weiter. Die Jury diskutierte die große Vielfalt der eingereichten Arbeiten mit dem Ziel, eine überzeugende und weiterführende Idee für den außergewöhnlichen Ort zu finden.

Starker Auftakt für die Bahnstadt


Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer lobt den Entwurf als mutige Antwort auf die gestellte Aufgabe: "Mit dem Siegerentwurf bekommt die Bahnstadt einen starken Auftakt, auch für die weiteren Entwicklungen im Umfeld."

Das Preisgericht hebt den robusten Städtebau hervor, der sich "durch fein ausdifferenzierte Blockstrukturen mit einer angemessenen Körnigkeit und die gute Ausdifferenzierung zwischen öffentlichem und privatem Raum auszeichne". Ein intensiver Grünraum bettet die bestehende Kulturhalle ein und dringt bis in das Zentrum des urbanen Quartiers vor. Das Wettbewerbsgebiet werde sehr nachvollziehbar strukturiert, Verbindungen mit der Umgebung würden hergestellt. Der Entwurf zeichne sich weiterhin dadurch aus, dass neben Wohnungen auch Orte für Handwerk und lärmintensives Gewerbe entstünden, also ein echtes "Urbanes Quartier". "DIE H_LLE", eine vielfältig nutzbare ehemalige Holzlagerhalle, bildet als wichtiger bestehender Kulturbaustein das Zentrum des Entwurfs und kann stark zur Identitätsbildung beitragen. Mit dem Siegerentwurf, so das Preisgericht, entstehe ein neues Quartier als "Unikat mit experimentellem Ansatz", welches sich durch Innovation, Kreativität und Experiment sowohl im Städtebau und Freiraum als auch im Nutzungskonzept auszeichne.

Aufgabe und Hintergrund


Für das rund 21 Hektar große Areal am Hauptgüterbahnhof, welches innerhalb der Bahnstadt einen wichtigen neu­en Stadtbaustein bildet, sollte eine Vision erarbeitet werden, die in ein zukunftsfähiges und tragfähiges Konzept überführt werden kann. Das Quartier am Hauptgüterbahnhof soll Initiator und Impulsgeber für die weitere Entwicklung in der Bahnstadt werden. Als Teil des Städtebauförderungs­gebietes Bahnstadt sollen die dort aufgerufenen zukunftsweisen­den Themen der Gesellschafts- und Stadtentwicklung, etwa Digita­lisierung, vernetzte Mobilität, ur­bane Produktion, Industrie 4.0 und klimagerechten Stadt- und Tech­nikentwicklung, in die weitere Planung ein­fließen. Der Entwurf soll die Basis für den zu erstellenden Bebauungsplan

Weitere Preisträger und Anerkennungen


Zweiter Preis: holger meyer gmbh, Frankfurt am Main mit Lützow7 Müller Wehberg Landschaftsarchitekten PartGmbB, Berlin
Dritter Preis: Studio Wessendorf, Berlin mit Atelier Loidl Landschaftsarchitekten Berlin GmbH, Berlin
Anerkennungen gingen an: Yellow z Abel Bormann Koch PartGmbB, Berlin mit Holzwarth Landschaftsarchitektur, Berlin; André Poitiers Architekt GmbH, Hamburg mit arbos Freiraumplanung GmbH, Hamburg.

Ausstellung geplant


Der Siegerentwurf soll die Basis für den zu erstellenden Bebauungsplan bilden. Die Pläne und Modelle der Preisträger sowie die weiteren Wettbewerbsbeiträge sollen zeitnah im Rathaus ausgestellt werden. Details zur Ausstellung werden rechtzeitig bekannt gegeben. Aktuelle Informationen zum Wettbewerb Hauptgüterbahnhof und zur Entwicklung der Bahnstadt auch auf der Homepage der Stadt unter www.braunschweig.de/leben/stadtplanung_bauen/bahnstadt/index.php.


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