Skelettfund in der Lindenbergsiedlung - Tote vermutlich identifiziert

Der gefundene Schädel am Heidberg könnte dagegen namenlos bleiben.

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Spurensuche nach dem Schädelfund am Heidberg.
Spurensuche nach dem Schädelfund am Heidberg. | Foto: Thomas Stödter

Braunschweig. Im April wurden innerhalb von zwei Wochen die menschlichen Überreste von zwei vermutlich schon längere Zeit toten Menschen an zwei Orten im Stadtgebiet gefunden. Im Falle des von Spaziergängern im Bereich der Lindenbergsiedlung gefundenen Skeletts stehe man laut Staatsanwaltschaft Braunschweig kurz vor der Identifizierung. Dagegen gebe es in Sachen des von spielenden Kindern gefundenen Kopfes vom Heidberg noch keinerlei Anhaltspunkte.



Im ersten Fall, handele es sich um ein weibliches Teilskelett, dessen Identität vermutlich schon geklärt sei, teilt Christian Wolters, Erster Staatsanwalt und Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Braunschweig, auf Anfrage von regionalHeute.de mit. Eine endgültige Bestätigung stehe aber noch aus. Unter welchen Umständen die Frau zu Tode gekommen ist, werde noch geprüft. Dazu könnten derzeit noch keine näheren Angaben gemacht werden.


Bleibt die Identität ungeklärt?


"Zu dem aufgefundenen Schädel kann ich noch nichts Konkretes mitteilen. Hier ist derzeit noch völlig unklar, wie dieser Schädel an den Fundort gekommen ist und von wem er stammt", so Wolters weiter. Nach der DNA-Analyse werde eine Überprüfung in einer Datenbank erfolgen. Sollte es dort keinen Treffer geben, bliebe die Identität wohl ungeklärt. "Wenn es sonst keine Anhaltspunkte für eine Straftat geben sollte (Verletzungsspuren), dann wären die Ermittlungen danach voraussichtlich beendet, weil es nahezu unmöglich sein dürfte, die Umstände aufzuklären, unter denen der Schädel zum Fundort gekommen ist", erklärt der Staatsanwalt.


Da Knochen auf alten Friedhöfen und infolge des Weltkrieges immer wieder zutage treten und dann durch Tiere oder auch absichtlich oder versehentlich durch Menschen "verschleppt" würden, sei es sehr schwierig, überhaupt erfolgversprechende Ansätze dafür zu finden, woher die Knochen stammten. Die gelte insbesondere, wenn (wie hier) am Fundort sonst keinerlei weitere Spuren aufzufinden seien, die zur Einordnung des Fundes beitragen könnten (zum Beispiel Uniformreste oder Erkennungsmarken bei Soldaten; Kleidungsreste zur zeitlichen Einordnung; Trümmersteine für Bombenopfer aus dem Zweiten Weltkrieg oder ähnliches).


Abgleich mit der Vermisstendatei


Grundsätzlich habe man bei den beiden Knochenfundfällen aus den letzten Wochen zunächst nur eine DNA-Analyse durchgeführt, um danach abgleichen zu können, ob es sich um die sterblichen Überreste vermisster Personen handelt. Bei einem Treffer wären weitere Untersuchungen zum Alter der Knochen oder zur Liegezeit höchstwahrscheinlich entbehrlich, weil man dann ja wüsste, seit wann die jeweiligen Personen vermisst werden. Genauer könne man die Knochen auch mit anderen Untersuchungsmethoden in aller Regel nicht datieren.

Abgesehen von der DNA-Analyse würden die Knochen auch auf etwaige Verletzungsspuren untersucht, weil diese Aufschluss über die Todesursache geben könnten. Dann werde sich auch herausstellen, ob den Knochenfunden Straftaten zugrunde liegen. Theoretisch wären an den Knochen auch sehr aufwändige und teure Radioisotopenuntersuchungen möglich, um das Alter genauer zu bestimmen. Das werde aber nur in Ausnahmefällen gemacht, weil das Alter häufig nicht mehr relevant sei, wenn es keine Anhaltspunkte für eine Straftat gibt.


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