Braunschweig. Die Stadt Braunschweig erhält eine finanzielle Förderung vom Land Niedersachsen im Zuge des Modellprojektes "Präventive Hausbesuche". Das Projekt richtet sich an Menschen in einem Alter ab 80 Jahren, die (noch) nicht von Pflegebedürftigkeit betroffen sind. Ihnen soll ermöglicht werden, ein möglichst langes und selbstbestimmtes Leben im eigenen Haushalt führen zu können. Das berichtet die Stadt Braunschweig in einer Pressemitteilung.
Insgesamt fördert das Land Niedersachsen drei Modellkommunen unterschiedlicher Struktur: eine kreisfreie Großstadt, eine Kreisstadt sowie eine kreisangehörige Gemeinde. Das Sozialministerium hat mitgeteilt, dass der Antrag aus Braunschweig erfolgreich war. Sozialdezernentin Dr. Christine Arbogast sagt hierzu: "Wir freuen uns sehr, dass wir als Stadt Braunschweig Modellkommune werden. Das Konzept der präventiven Hausbesuche passt hervorragend zu unseren Planungen im Bereich der Altenhilfe und Pflege, zu unseren Überlegungen im Bereich der Nachbarschaftszentren und ganz generell zu der Idee, dass die meisten Menschen den innigen Wunsch haben, so lange es irgend geht in den eigenen vier Wänden bleiben zu können."
Eigenständigkeit und Selbstbestimmtheit älterer Menschen fördern
Das Ziel, zur Förderung der Eigenständigkeit und Selbstbestimmtheit älterer Menschen in Braunschweig beizutragen, soll wie folgt umgesetzt werden: Mithilfe aufsuchender Beratungen sollen Informationen zu präventiven Angeboten, wie zum Beispiel der Installation technischer Assistenzsysteme in der eigenen Wohnung, den vorhandenen Strukturen vorpflegerischer Unterstützung (Einkaufshilfen etc.) oder Gemeinschaftsangeboten im nahen sozialen Umfeld, vermittelt werden. So soll gleichzeitig auch ein Beitrag gegen die Vereinsamung älterer Menschen geleistet werden.
Projekt soll Anfang 2021 starten
Um die Bereitschaft zur Teilnahme am Projekt zu erhöhen und die Informationen passgenau an die Adressatinnen und Adressaten zu bringen, soll ein breites Netz an Kooperationspartnerinnen und –partnern aufgebaut werden. Ebenso wird auf bereits bestehende Strukturen niedrigschwelliger Unterstützung für ältere Menschen zurückgegriffen. Auch die Öffentlichkeitsarbeit stellt einen wichtigen Aspekt dar. Bevor das Sozialministerium den endgültigen Förderbescheid erteilt, ist noch der finale Projektantrag beim Land einzureichen. Vorbehaltlich der Landesförderung soll das Projekt Anfang des Jahres 2021 starten und sich bis zum Ende des Jahres 2023 erstrecken. Es ist geplant, die Stelle für die Projektkoordination im Sozialreferat der Stadt Braunschweig anzusiedeln.