"So, Leute": Stadt Braunschweig sperrt Kommentarfunktion

Das Maß war voll, wie die Stadt auf ihren Social Media-Seiten mitteilt. Sie zieht die rote Karte und fordert die Einhaltung der Netiquette.

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Die Stadt Braunschweig zieht jetzt die rote Social-Media-Karte.
Die Stadt Braunschweig zieht jetzt die rote Social-Media-Karte. | Foto: regionalHeute.de; Pixabay; Facebook (Bildschirmfoto)

Braunschweig. Ausufernde Hasskommentare auf den Social Media-Seite der Stadt Braunschweig sind offensichtlich ein zunehmendes Problem. So entschieden sich die Verantwortlichen nun, die Kommentarfunktion zu sperren. Vorerst ist es den Nutzern also nicht mehr möglich, ihre Meinung zu den Posts der Stadtverwaltung loszuwerden.



"So, Leute. Gestern Abend war das Maß dann voll", erklärt das Social Media-Team. "Die Kommentarfunktion auf Social Media abzuschalten, ist die rote Karte, die wir nur im absoluten Notfall ziehen. So ist Social Media nicht angedacht und das wissen wir auch. Wir wollen erfahren, was die Braunschweigerinnen und Braunschweiger bewegt und wir wollen unsere Themen möglichst vielen Leuten zugänglich machen. Es geht um Austausch und Diskussion, es geht um Meinungsfreiheit und das ist uns als Stadtverwaltung sehr wichtig. Aber das Recht, zu kommentieren, wird in dem Moment verwirkt, in dem auf unseren Seite in den Kommentarspalten dermaßen menschenverachtend, hasserfüllt und niveaulos geschrieben wird, wie es gestern der Fall war."

An Netiquette halten


Die Stadtverwaltung stehe für Offenheit und Toleranz. Man gebe Hass keine Plattform. "Wir lassen es nicht zu, dass Menschen (egal, welcher Herkunft) beleidigt, bedroht, verachtet, diffamiert werden. Die Tendenz ist erschreckend, wie der Tenor grundsätzlich immer negativer wird und Austausch auf Augenhöhe immer seltener", beklagt die Stadt weiter.

Deswegen soll nun noch konsequenter gehandelt werden. Die Stadt kündigte an, zukünftig noch stärker zu löschen und Nutzer für die Seiten auf sämtlichen Social-Media-Plattformen zu blockieren, die mehrfach gegen die Netiquette verstoßen. Verfassungsfeindliche Inhalte sollen zur Anzeige gebracht werden. "Bitte behaltet für die Zukunft im Kopf: Kritik, Austausch, Meinung gerne, solange unsere Netiquette beachtet wird."

Offensichtlich ist die Stadt mit ihrer Sichtweise nicht alleine und auch andere Nutzer stören sich an den Hasskommentaren. In kurzer Zeit bekam der Hinweis gleich unzählige Likes auf Facebook - die einzige Möglichkeit dort aktuell auf die Posts der Stadt zu reagieren.


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