Braunschweig. Wie aus einer Antwort des Niedersächsischen Ministeriums für Inneres und Sport hervorgeht, befindet sich eine der Sonderkommissionen zu Straftaten mit Flüchtlingsbezug in Braunschweig. Die Einrichtung der "SOKO Asyl", wie sie bei der Gründung noch hieß, ist auch Vorreiter für weitere Sonderkommissionen in Niedersachsen.
Im August 2015 wurde auf Initiative des Chefs der Braunschweiger Kriminalpolizei, Ulf Küch, die „SOKO Asyl“ gegründet. Diese SOKO wurde noch im Gründungsmonat offiziell umbenannt in die „SOKO ZERM“ - für zentrale Ermittlungen. Später wurden nach dem Vorbild der „SOKO ZERM“ aus Braunschweig auch in den anderen Polizeidirektionen mit Standorten der Landesaufnahmebehörde Sonderkommissionen zur Ermittlungen von Straftaten mit Flüchtlingsbezug gegründet. So folgten im Januar 2016 diePolizeidirektionen Göttingen, Osnabrück und Oldenburg. Im Oktober 2016 folgte dann noch die Polizeidirektion Lüneburg.
3.330 Ermittlungsverfahren in zwei Jahren
Bei Gründung der SOKO ZERM waren 13 Ermittler im Einsatz, aktuell sind es noch zehn. In den Jahren 2015 und 2016 wurden in der SOKO insgesamt 2.839 Ermittlungsverfahren durchgeführt. Im ersten Halbjahr des Jahres 2017 waren es 491 Verfahren. Insgesamt ermittelten die Beamten also in 3.330 Fällen. Darunter waren 1.138 Fälle von Ladendiebstahl, 371 Körperverletzungen, zwei Tötungsdelikte, 912 Betrugsfälle, 17 Sexualstraftaten und 53 räuberische Erpressungen. Derzeit liegt die Aufklärungsquote der SOKO ZERM bei 91,8 Prozent. Die Personen, gegen die ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wurden, stammen zum großen Teil aus Serbien, Montenegro, Georgien, Marokko, Algerien und dem Sudan.
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