Sorge um VW-Standort in Braunschweig

Der Konzern hat Standortschließungen nicht ausgeschlossen. Bei der lokalen Politik schrillen die Alarmglocken.

Der Volkswagen-Standort in Braunschweig. Archivbild
Der Volkswagen-Standort in Braunschweig. Archivbild | Foto: Alexander Dontscheff

Braunschweig. Am gestrigen Montag wurde bekannt, dass bei Volkswagen weitere Einschnitte zu erwarten sind. Auch Entlassungen und sogar Standortschließungen werden nicht ausgeschlossen. Das Volkswagenwerk in Braunschweig ist mit seinen etwa 7.000 Mitarbeitern zwar ein wichtiger Arbeitgeber für die Stadt, im VW-Universum aber vergleichsweise klein. Bei der Politik schrillen daher die Alarmglocken.



„Wir beobachten die aktuellen Entwicklungen bei Volkswagen mit großer Sorge. VW ist ein großer Arbeitgeber in unserer Stadt und auch ein wichtiger Steuerzahler. Außerdem sind unzählige Zulieferer von VW abhängig. Tausende Familien in unserer Stadt sind direkt von den aktuellen Entwicklungen betroffen. Die Entscheidungen bei VW gehen uns deshalb alle an!“, erklärt Thorsten Köster, Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion.

"Der wichtigste Arbeitgeber in Braunschweig"


Auch Braunschweigs Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum hat sich bereits in einem Presse-Statement zu Wort gemeldet: "Volkswagen ist der wichtigste Arbeitgeber in Braunschweig und der Region, zahlreiche Arbeitsplätze in Zulieferunternehmen und bei Dienstleistern in ganz Niedersachsen hängen von der Unternehmensentwicklung ab. Um die Folgen für die in Braunschweig ansässigen Unternehmenseinheiten und Arbeitsplätze einschätzen zu können, werden wir umgehend den Kontakt zu den Verantwortlichen suchen und die Folgen für unsere Stadt und die Region dann auf Basis der angekündigten Schritte bewerten."

Die Unsicherheit für die Beschäftigten müsse schnell beendet werden. "Eine Schließung des Werkes Braunschweig darf es nicht geben. Wir werden für unser Werk und die Arbeitsplätze kämpfen", wird der OB deutlich.

"Verkehrspolitik gegen das Auto"


Der Braunschweiger CDU-Kreisvorsitzende Maximilian Pohler macht dagegen die Politik vor Ort mitverantwortlich für die Krise bei Volkswagen. "Die Entwicklung bei Volkswagen ist aber auch Ausfluss einer ideologiegetriebenen Verkehrspolitik auf Bundes-, Landes- und insbesondere kommunaler Ebene. Eine Verkehrspolitik, die mit aller Kraft gegen das Auto gerichtet ist, egal welche Antriebsform es hat, trägt im Umkehrschluss zum Verlust von Arbeitsplätzen bei", heißt es in einer Pressemitteilung.

Bei der CDU-Fraktion macht man sich derweil Gedanken über die möglichen Auswirkungen auf den Haushalt: "Die CDU erwartet nun schnellstmöglich eine Auskunft des Oberbürgermeisters, welche Auswirkungen die Ankündigungen von VW auf Braunschweig und vor allem auf den städtischen Haushalt haben werden. Bereits der Abgasskandal im Jahr 2015 hatte zu so großen Verwerfungen geführt, dass die Verwaltung die anlaufenden Haushaltsberatungen stoppen und ihren Haushaltsentwurf einkassieren musste."


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