Braunschweig. Zurzeit erhalten viele Rentner Post von der Rentenversicherung wegen der Berechnung und Auszahlung der erweiterten Mütterrente, die sowohl Frauen als auch Männern zustehen kann. Bald werden aber viele dieser Rentner auch Post vom Sozialamt kriegen, dass diese Mehrzahlungen gleich wieder einkassiert werden. Dies berichtet der SoVD-Kreisverband Braunschweig in einer Pressemitteilung.
Das betreffe alle Erwerbsminderungsrentner und Altersrentner, die Ihre Rente mit Grundsicherung/Sozialhilfe aufstocken müssen. „Wer so wenig Rente erhält, dass diese vom Staat aufgestockt werden muss, bei dem wird die Erhöhung auf die Sozialleistung angerechnet. Diese Rentner erhalten auch nach der Rentenerhöhung durch die Mütterrente das gleiche Geld wie vorher“, erklärt Kai Bursie, Regionalleiter beim Sozialverband Deutschland (SoVD) in Braunschweig.
Bereits heute Kaufkraftverluste
„Das ist schon bedenklich, denn die Mütterrente hatte ja auch zum Ziel die Missstände bei der Rente etwas auszugleichen und für mehr Rentengerechtigkeit zu sorgen. Die Menschen ganz am Ende der Gesellschaft werden davon aber nicht profitieren“, führt Bursie aus. Der SoVD kämpfe seit Jahren für lebensstandardsichernde Renten und gegen Altersarmut. Denn durch die höhere Besteuerung auch geringer Renten seit 2005 bei gleichzeitiger voraussichtlicher Senkung des Rentenniveaus bis 2030 auf 44,3 Prozent hätten die Rentner bereits heute massive Kaufkraftverluste. „Die Politik muss gegensteuern“, fordert Bursie.
Den Angaben der Deutschen Rentenversicherung zur Folge würden sich in etwa folgende Zahlen für die Rentner ergeben, die bei der Mütterrente leer ausgehen: Rund 2.000 Personen in Braunschweig, etwa 11.000 in der Region. In Niedersachsen seien davon rund 54.000 Personen betroffen, bundesweit zirka eine halbe Million Menschen.
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