Braunschweig. Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Braunschweig macht sich für den Erhalt von 1- und 2-Cent-Münzen im städtischen Zahlungsverkehr stark. „Viele Geschäfte haben Spendendosen aufgestellt. Diese Möglichkeit der täglichen „kleinen Spende“ würde mit der Abschaffung wegfallen“, sagt Ratsfrau Annette Schütze, Mitglied des Wirtschaftsausschusses.
Bereits vor einigen Monaten hat sich die Stadt Kleve in Nordrhein-Westfalen für eine freiwillige Abschaffung der kleinsten Cent-Münzen ausgesprochen. Überlegungen im hiesigen Wirtschaftsausschuss, ein derartiges Modell auch in Braunschweig anzustreben, stoßen bei der SPD-Fraktion auf Unverständnis: „Mit der Abschaffung würden die bisherigen Preise sicherlich aufgerundet. Davon profitieren die Geschäfte, die Spendendosen bleiben dann aber leer.“ Auch die Verwaltung habe bereits signalisiert, dass ein Verzicht wenig praktikabel sei, da beispielsweise Rabattaktionen oft auf kleinen Cent-Beträgen basieren.
Schütze betont daher auch den sozialen Mehrwert der Münzen: „Viele Kunden stecken gerade die kleinen Münzen in die Spendendose und „entlasten“ so ihre Geldbörse. Gleichzeitig helfen sie damit fast täglich anderen. Denn in der Summe kommt dann doch immer ein schöner Betrag zusammen.“ Statt sie abzuschaffen, könnte der Arbeitsausschuss Innenstadt (AAI) daher beispielsweise über öffentlichkeitswirksame Aktionen nachdenken, in denen Bürger ihr Kleingeld in Spendenboxen abgeben könnten, die zentral in den Geschäften aufgestellt werden. Das generierte Geld könnte sozialen Projekten zugeführt werden. „So kann jeder Kunde ohne größeren Aufwand zum Spender werden und sich damit an Projekten finanziell beteiligen. Gleichzeitig werden soziale Projekte in das Bewusstsein der Menschen gerückt. Vielleicht wird dann auch einmal ein größerer Betrag gespendet“, argumentiert Schütze. Der Wirtschaftsausschuss der Stadt tagt das nächste Mal am kommenden Freitag, 8. April.
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