Braunschweig. Wer eine Laufbahn als Beamtenanwärter bei der Stadt Braunschweig einschlagen wollte, musste sich das bisher leisten können: Für die Prüfung beim Niedersächsischen Studieninstitut wird zwingend die Schriftenreihe der Deutschen Verwaltungspraxis (DVP) benötigt. Diese Sammlung von verwaltungsrelevanten Gesetzen und Verordnungen mussten sich die Auszubildenden bislang auf private Kosten zulegen. Mitsamt der benötigten Ergänzungslieferungen, die z.B. bei Gesetzesänderungen anfallen, belaufen sich die Kosten auf schätzungsweise 800 Euro die bislang während des dreijährigen Ausbildungsverlaufs aus eigener Tasche gezahlt werden mussten.
Die Stadt Braunschweig will ab 2025 die Kosten für die DVP komplett übernehmen, heißt es in einer Pressemitteilung der ver.di Jugend Süd-Ost-Niedersachsen. Diese Verbesserung sei auch dem Engagement der Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) der Stadt zu verdanken, die das Thema auf die Tagesordnung gesetzt hat. Der JAV-Vorsitzende Kaan Akgüner freut sich über die Neuigkeiten: „Die Kosten für die DVP hat bei vielen Nachwuchskräfte für schlechte Stimmung gesorgt. Daher haben wir uns Unterstützung von der Gewerkschaft ver.di geholt und auf eine schnelle Lösung gedrängt.“ Dass die Stadt die Kosten zukünftig übernehmen will, zeige auch, dass sich das Engagement in der Interessensvertretung lohnt.
Ausgaben waren belastend
Für Tim, Beamtenanwärter im 2. Ausbildungsjahr, stellt das eine Erleichterung da: „Bisher musste ich immer wieder Geld für neue Ergänzungslieferungen ausgeben. Gerade wenn am Ende des Monats nicht mehr viel vom Ausbildungsgehalt übrig blieb, war das schon belastend “ Die Stadt Braunschweig reit sich damit in die wachsende Zahl niedersächsischer Kommunen ein, die durch die Übernahme der Lehrmittelkosten für eine spürbare Entlastung ihrer Nachwuchskräfte sorgen. Das stärkt die Attraktivität der Stadt als Arbeitgeber.
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