Braunschweig. Der Moorhüttenteich spaltet noch immer die Gemüter. Das Naturparadies in der Nähe des Wohngebiets von Volkmarode dient mittlerweile als Naturschutzgebiet. Trotzdem zieht es immer wieder Besucher an das Gewässer. Sie nutzten den Teich als Naherholungsgebiet, gehen dort zuweilen sogar baden. Gegen dieses Verhalten erhob ein Bürger nun schärfsten Protest. Ein Anliegen, welches Ratsfrau Heidemarie Mundlos (CDU) in den Umwelt- und Grünflächenausschuss im Januar einbrachte. Die Stadt gab hierzu nun eine Stellungnahme ab.
Man hat den Bedarf bereits in der Vergangenheit erkannt, so gilt der Bereich mittlerweile als geschütztes Biotop. Es sind deswegen bereits Maßnahmen zum Schutz der dort lebenden Tiere unternommen worden. So sei eine für Besucher besonders attraktive Landzunge vom Ufer getrennt und als Insel eingerichtet worden. Doch immer wieder würde Besucher dort Baumstämme zu Behelfsbrücken ablegen. Eine Störung für die Tiere und eine Gefahr für Kinder, kritisiert der Bürger.
Er schlägt verschiedene Maßnahmen vor, um den Moorhüttenteich für Besucher unattraktiver zu gestalten: So sollten Eingangsschilder mit Informationen über Naturschutz installiert, Wege in sensiblen Bereichen rückgebaut und Uferbereiche gesperrt werden. Lager- und Angelplätze sollten reduziert werden. Generell sollte es ein Camping-, Lager-, Grill- und möglichst auch Angelverbot geben - so wünscht es sich der aufgebrachte Bürger. Diese Maßnahmen sollten zudem regelmäßig kontrolliert werden. All das zum Schutz des Biotops Moorhüttenteich.
Das sagt die Verwaltung
Für die weitere politische Beratung hat die Verwaltung nun eine Stellungnahme dazu abgegeben. Das Problem mit den Eingriffen durch Besucher sei der Verwaltung bekannt. Deswegen ist geplant, den besagten Graben weiter zu verbreitern. Dies ist für die zweite Jahreshälfte 2024 vorgesehen, erklärt die Stadt.
Es seien allerdings auch Maßnahmen vorgenommen worden, um die Zuwege barrierefreier zu gestalten, beispielsweise wurden Handläufe installiert. Auch ist eine Sitzbank geplant. Die Absperrung des Bereichs ist demnach nicht vorgesehen, allerdings soll ebenfalls in der zweiten Jahreshälfte eine Erläuterungstafel aufgestellt werden. Es sollen aber keine weiteren Wege befestigt oder Papierkörbe aufgestellt werden; ein Ausbau zum Naherholungsgebiet ist somit nicht vorgesehen.
Die Nutzung und Pflege der offenen Wasserflächen sei an einen Angelsportverein vergeben. Die Angelplätze fußten auf einem entsprechenden Pachtvertrag. Baulich-konstruktive Absperrungen seien daher nicht vorgesehen. Ebenso soll es kein Angelverbot geben, da die Vorteile der Gewässerpflege durch den Angelverein negativen Einflüssen überwiegen würden. Camping, Lagern und Grillen seien hingegen bereits in der „Verordnung zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung sowie zum Schutz vor Lärm in der Stadt Braunschweig“ vom 20. Juni 2017 geregelt und eingeschränkt worden.
Kontrollen sollen bis auf Weiteres nur unregelmäßig durchgeführt werden. Eine Ausnahme stellten die Baumkontrollen zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit außerhalb der Waldflächen dar.
Ob diese Maßnahmen eine entsprechende Wirkung zeigen werden, bleibt abzuwarten. Hier scheinen die Interessen von Mensch und Natur jedenfalls für Spannung zu sorgen.
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