Stadtbibliothek zeigt Ausstellung „Ottonenland Sachsen-Anhalt“


| Foto: André Ehlers/Archiv



Braunschweig. Eine Ausstellung aus Braunschweigs Partnerstadt Magdeburg präsentiert die Stadtbibliothek vom 7. bis 28. November: „Ottonenland Sachsen-Anhalt. Von der Peripherie bis zur Zentralregion in Europa“ lautet der Titel der Wanderausstellung, die das Zentrum für Mittelalterausstellungen am Kulturhistorischen Museum Magdeburg zusammengestellt hat. Sie besteht aus zwölf Informationstafeln, wird am Freitag, 7. November, um 17 Uhr eröffnet und ist dann während der regulären Öffnungszeiten der Stadtbibliothek (Montag bis Freitag 10 bis 19 Uhr; Samstag 10 bis 14 Uhr) zu sehen. Eröffnet wird die Ausstellung von der Vorsitzenden des Kulturausschusses, Anke Kaphammel. Anschließend sprechen Prof. Dr. Matthias Puhle, neuer Kulturbeigeordneter der Stadt Magdeburg, und die Kuratorin Dr. Christina Link.

Die Ausstellung zeigt, dass in Sachsen-Anhalt das Erbe eines der mächtigsten mittelalterlichen Herrschergeschlechter Europas – der Ottonen – noch immer lebendig ist. Sie widmet sich zwölf Kunst- und Kulturdenkmälern der ottonischen Ära in Sachsen-Anhalt. Am Beispiel ausgewählter Sehenswürdigkeiten behandelt sie politische, gesellschaftliche und kulturelle Aspekte der ottonischen Geschichte.
Einzigartige Denkmäler gehören zu den vorgestellten Orten: Die Kirche St. Cyriakus, die eine der am besten erhaltenen ottonischen Kirchen überhaupt ist. Quedlinburg, Ort festlicher ottonischer Hoftage sowie die als Freilichtmuseum rekonstruierte Pfalzanlage Tilleda oder Memleben, der Sterbeort Heinrichs I. und Ottos des Großen.

Das Zentrum der Schau, wie auch des ottonischen Herrschaftsbereiches, bildet Magdeburg, die heutige Partnerstadt Braunschweigs. Hier lag die Lieblingspfalz Ottos des Großen, der Mittelpunkt des von ihm gegründeten Erzbistums und Ort der Grablege des Kaisers. Erst vor wenigen Jahren bestätigten sensationelle archäologische Funde, dass in Magdeburg auch Ottos I. erste Gemahlin Editha bestattet worden war.
Während der Regierungszeit Ottos des Großen (936-973) erlebte das ottonische Herrschaftszentrum zwischen Harz und Elbe eine Blütezeit, die von kulturellem und wirtschaftlichem Aufschwung sowie dem Ausbau der Kirchenstruktur geprägt war. Mit Hinblick auf die politischen Verbindungen des Adelshauses kann man mit Recht behaupten, dass die Ottonen innerhalb kurzer Zeit in die europäische Machtelite aufgestiegen waren.

Heiratsbeziehungen nach England, Ausdehnung des politischen Einflussgebietes nach Italien und Machtdemonstrationen gegenüber den Dänen und Slawen prägten ihre Herrschaft. Der enorme Machtzuwachs der Ottonen wurde auch in ihrem heimatlichen Kerngebiet spürbar, das sich binnen kurzer Zeit von einer ländlichen Peripherie zur Zentralregion im Herzen Europas wandelte.
Nach erfolgreichen Präsentationen in Magdeburg, Berlin und Halle ist die Schau nun in Braunschweig zu sehen. Weitere Stationen im In- und Ausland sollen folgen.


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