Braunschweig. Im Hinblick auf den vorbereiteten Vertrag zwischen der Landesregierung und Moslemverbänden zur Einführung von Gebetsräumen an Schulen, nimmt der Stadtelternrat Braunschweig Stellung. Die Stellungnahme lesen Sie im Folgenden unkommentiert und ungekürzt.
Der Stadtelternrat Braunschweig lehnt die Einführung von Gebetsräumen in Schulen ab. Wenn jede religiöse Gruppe für ihre jeweilige Religion oder Weltanschauung spezifische Räumlichkeiten, Feiertage, Gepflogenheiten, Unterrichtsinhalte usw. in staatlichen Schulen fordert und durchsetzt, ist ein regulärer Unterricht sowie die Trennung von Kirche und Staat bald überhaupt nicht mehr möglich. Stattdessen sollten religiöse Interessen außerhalb der Schulzeit, im Privatleben, wahrgenommen werden, so dass innerhalb der Schulen alle Kinder unabhängig von ihrer Religion und Überzeugung gleich behandelt werden. Wie bereits in der letzten Sitzung des Landeselternrates in Hannover angesprochen, befürworten und wünschen wir uns ein gemeinsames Unterrichtsfach für alle Glaubensgemeinschaften unter dem Aspekt: „Ethik“ Keine Trennung beim Religionsunterricht mehr! Zum Wohle aller hier lebenden Nationen sollten wir unsere gemeinsamen Werte in den Schulen vermitteln. Dazu gehört für uns die Beschäftigung mit den Gewohnheiten, Sitten und Gebräuchen des Landes, in dem wir alle gemeinsam und miteinander leben möchten, und deren Anerkennung. Unsere Konventionen und Traditionen zu vermitteln und umzusetzen, sollte Ziel dieses Unterrichtsfaches sein. Selbstkritisch darüber zu urteilen, gutes und schlechtes Handeln einzuschätzen und die Bewertung der Motive und die daraus resultierenden Folgen. Die Prinzipien für ein für alle gutes Leben aufzustellen. Handlungsprinzipien und Regeln aufzeigen und erklären. Anerkennung verschiedener Glaubensrichtungen im Individuellen. Stadtelternrat der allgemein- und berufsbildenden Schulen in Braunschweig c/o Stadt BS Fachbereich 40, Bohlweg 52, 38100 Braunschweig Gerade im Hinblick auf die Herausforderung der Integration, der zu uns kommenden Flüchtlinge, bedarf es der Vermittlung unserer Werte. Wer in unserem Land leben möchte, muss sich bewusst sein, der neue Kulturkreis beeinflusst sein Leben. Ebenso sind die Gesetze und Gepflogenheiten unseres Landes zu akzeptieren. Beispiele: Jemand, der aus einem Bundesland mit katholischen Feiertagen nach Niedersachsen umzieht, bekommt hier auch nicht die katholischen Feiertage frei! Wieso sollte man dann die Feiertage anderer Religionen übernehmen? In keinem europäischen Nachbarstaat sind islamische Feiertage gesetzlich verankert. In Frankreich können öffentliche Bedienstete Urlaub nehmen. In Österreich und in den Niederlanden müssen muslimische Schüler an ihren Feiertagen nicht zum Unterricht erscheinen. Wir möchten den Landeselternrat bitten, unsere Bedenken und Überlegungen dem Kultusministerium mitzuteilen und in die Überlegungen mit einzubeziehen.
mehr News aus Braunschweig