Braunschweig. Mandelduft und Lichterglanz sind am Montagabend zu Ende gegangen. Der Braunschweiger Weihnachtsmarkt hat sich bis zum nächsten Jahr verabschiedet. Nach 32 Tagen weihnachtlichen Handels ziehen Marktleute und Stadtmarketing ein positives Fazit. BraunschweigHeute.de hat sich bei ihnen mal umgehört.
Fast fünf Wochen lang hat der "adventlichterzauber" für ein weihnachtliche Atmosphäre gesorgt. "Einmal mehr war der Weihnachtsmarkt ein wahrer Besuchermagnet und erwies sich dabei als Anker in einer insgesamt sehr attraktiven weihnachtlichen Innenstadt", erklärte Wirtschaftsdezernent Gerold Leppa mit Blick auf weitere Veranstaltungen wie das Wintertheater an der Martinikirche und den Eiszauber auf dem Kohlmarkt. Hunderttausende Besucher seien auch in diesem Jahr wieder über den Braunschweiger Markt gebummelt.
Annelie und Natascha Bock boten für die Oldenburger Gesellschaft "Sterne vom Himmel" handgefertigte Leuchthäuser und Leuchtsterne aus handgeschöpften Papieren auf dem Weihnachtsmarkt an. "Der Zuspruch war eigentlich genauso toll wie im vergangenen Jahr. Man hat aber gemerkt, dass die Kunden – vielleicht aufgrund der kühleren Temperaturen – weihnachtlicher gestimmt waren", erzählte Natascha Bock.
"Die Samstage waren – bis auf einen verregneten dritten Samstag – erwartungsgemäß wieder am stärksten frequentiert. Aber auch Mittwoch, Donnerstag und Freitag wiesen wie schon im Vorjahr ein konstant hohes Niveau auf", erklärte Stefan Franz, Vorsitzender des Braunschweiger Schaustellerverbandes. "Leider spielte das Wetter nur zu Beginn des Marktes und am letzten Wochenende mit. Meine Kollegen sind aber trotzdem zufrieden mit dem Weihnachtsmarktgeschäft“, so Franz.
Einen warmen Crêpe gab es zu jeder Tageszeit an dem Stand von Marilyn Witthut, die bereits in dritter Generation auf dem Braunschweiger Weihnachtsmarkt den französischen Imbiss anbietet. "Nachdem wir die diesjährige Auszeichnung zum schönsten Weihnachtsmarkt-Stand erhalten haben, kamen viele Menschen zum Gucken vorbei. Ich bin wirklich zufrieden mit den Zahlen, zudem können wir jedes Jahr auf unsere Stammkundschaft setzen", sagte die Standbetreiberin. Sie käme immer wieder gerne nach Braunschweig.
Ebenfalls ausgezeichnet wurde der Stand von Ivonne und Michael Kostross. Mit ihrem Steinmühlensenf aus eigener Herstellung standen die Inhaber der Senfmanufaktur "Alte Schlossgärtnerei" fast fünf Wochen auf dem Braunschweiger Weihnachtsmarkt. "Wir können uns nicht beschweren, der Zulauf war ähnlich wie im letzten Jahr. Nur die Regentage haben dann doch dazu geführt, dass einige Besucher daheim geblieben sind. Wenn wir dürfen, sind wir gerne auch im nächsten Jahr wieder dabei", sagte Michael Kostross.
"Angenehme und ruhige Atmosphäre"
Zufrieden zeigten sich auch die Behörden mit dem Verlauf des Weihnachtsmarktes. So beschrieb die Polizei die Atmosphäre auf dem Markt generell als angenehm und ruhig. Ebenso wie die Feuerwehr, die den Weihnachtsmarkt im Hinblick auf den Brandschutz kontrolliert, äußerte sich auch die städtische Stelle für Verbraucherschutz und Lebensmittelkontrolle positiv über die Bedingungen auf dem Markt und in den Ständen. „Die Behörden arbeiten meist dezent im Hintergrund und leisten einen wichtigen Beitrag zum Gelingen des Weihnachtsmarktes“, erklärte Heike Prieß, Projektleiterin beim Braunschweiger Stadtmarketing.
13 Neulinge fanden sich unter den diesjährigen 149 Marktteilnehmern. „Die neuen Stände haben sich sehr gut eingefügt“, so Prieß. Dazu kamen gleich mehrere Buden, die in diesem Jahr komplett um- oder sogar neu gebaut wurden. Prieß: „Alle Marktleute verdienen ein großes Kompliment. Die Neuzugänge und die frisch renovierten Stände haben das ohnehin schon hohe Niveau des Braunschweiger Marktes nochmals gesteigert. Aber auch die anderen Stände konnten mit ihrer liebevollen Dekoration und Präsentation ihrer Waren zum bisher schönsten Braunschweiger Weihnachtsmarkt beitragen.“
Zahlen und Fakten
Neben den festlich geschmückten historischen Plätzen genossen die Besucher auch das Rahmenprogramm auf dem Weihnachtsmarkt. So sorgten etwa 20 Musikgruppen beinahe täglich mit weihnachtlichen Klängen für insgesamt über 22 Stunden musikalische Unterhaltung. Großen Zulauf erfuhr zudem die Weihnachtskulturwoche im Dom mit ihren festlichen Konzerten. Als gern genutztes Angebot erwiesen sich zudem die speziell auf den Weihnachtsmarkt zugeschnittenen Stadtführungen. So begaben sich 615 Gäste in 30 Gruppen auf den „Weihnachtlichen Stadtspaziergang rund um den Burglöwen“. Den Blick vom Rathausturm aus 61 Metern Höhe genossen 33 Gruppen mit insgesamt 582 Personen. Zusammen mit 397 Teilnehmern der gleichnamigen öffentlichen Führung ist der Aufstieg in 61 Meter Höhe somit die beliebteste Stadtführung in der Weihnachtszeit. Die „Exklusive Weihnachtsmarktführung mit einem Blick hinter die Kulissen“ gewährte 52 Gästen spannende Einblicke in das weihnachtliche Treiben.
Nun heißt es warten: Am 25. November 2015, also in 331 Tagen, öffnet der Markt wieder seine Tore. Die Bewerbungsphase hat bereits begonnen und endet am 31. März 2015.
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