Braunschweig. Sturm Xavier hatte auch Braunschweig hart getroffen. Die Schäden an der städtischen Infrastruktur liegen nach derzeitiger Schätzung in der Größenordnung von 2,8 bis 3 Millionen Euro. Dies teilte die Verwaltung auf Anfrage der CDU im Rat der Stadt auf der jüngsten Stadtratssitzung mit.
Durch das Sturmtief Xavier sind nach aktuellem Kenntnisstand der Verwaltung ungefähr 1.000 Bäume umgestürzt beziehungsweise, insbesondere wegen erkennbarem Schrägstand, nach dem Sturmereignis gefällt worden. Darüber hinaus hat es in mehreren hundert Fällen Kronenausbrüche gegeben. Die Aufnahme der Schäden sei jedoch zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen, erklärte Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer. Weiterhin entstanden durch das Umstürzen der Bäume zum Teil größere Flurschäden. Insbesondere Wege, Spiel- und Sportgeräte, Zaunanlagen und verschiedene an die betroffenen Bäume angrenzende Vegetationsbereiche in Grün- und Parkanlagen, aber auch auf Friedhöfen, Sportanlagen und in Kleingartenvereinen, wurden zum Teil so stark geschädigt, dass diese umfangreich saniert oder gänzlich erneuert werden müssen.
Vor allem Grün- und Parkanlagen betroffen
Im Prinzenpark hatte es ganze Bäume entwurzelt. Foto: Frank Vollmer
Die aufgetretenen Flurschäden sollen weitgehend noch im Jahr 2017 behoben werden, teilte Stadtbaurat Leuer im Namen der Verwaltung mit. Die Nachpflanzung der verloren gegangenen Bäume soll voraussichtlich gestaffelt in den Jahren 2018 und 2019 erfolgen. Im Anschluss an die Baumnachpflanzungen sei eine dreijährige Fertigstellungspflege vorgesehen. Herauszustellen sei, dass es sich bei der überwiegenden Anzahl der vom Sturmtief Xavier umgeworfenen Bäume um Bäume in Grün- und Parkanlagen wie dem Bürgerpark und dem Prinz-Albrecht-Park und nicht um Bäume im Bereich öffentlicher Straßen und Plätze handelt. Betroffen sei hier neben einigen vereinzelten Straßenbäumen lediglich der Hagenmarkt, dessen Baumstandorte keinen aktuellen Standards entsprächen.
Für die Beseitigung der Sturmschäden, die Behebung der Flurschäden sowie Aufarbeitung und Abtransport der umgestürzten Bäume werden im Jahr 2017 rund 350.000 € benötigt. Diese können voraussichtlich aus dem Haushalt 2017 finanziert werden, erklärte Leuer. Für die Nachpflanzungen und Sanierungen in den Jahren 2018 bis 2021 sei nach vorläufigen Schätzungen mit Kosten in Höhe von rund 2,3 Mio. € zu rechnen.
Straßen, Plätze, Städtische Gebäude und Grundstücke
Auch der Umfang der erforderlichen Schadensbeseitigung an öffentlichen Straßen und Plätzen sei noch nicht abschließend ermittelt. Die Schäden liegen einschließlich fünf Sturmschäden an der Straßenbeleuchtung in einer Größenordnung von 60.000 bis 80.000 Euro und werden in 2017 aus laufenden Unterhaltungsmitteln beseitigt. An rund 40 Gebäuden seien Schäden an der Dacheindeckung entstanden, vereinzelt wurden Zäune eingedrückt und an einem Gebäude hat der Sturm Fassadenplatten gelöst. Fast alle Schäden werden derzeit bereits bearbeitet. Die Kosten von rund 50.000 bis 60.000 Euro werden aus laufenden Unterhaltungsmitteln gedeckt, fasste Stadtbaurat Leuer zusammen.
Weitere Schäden im Stadtgebiet
Für die Ermittlung weiterer Schäden verwies Leuer auf die Einsätze der Feuerwehr. Diese hatte aufgrund des Sturmtiefs Xavier rund 400 Einsatzstellen abgearbeitet. Die Feuerwehr könne jedoch keine validen Aussagen über die Schadenshöhen und das Schadensausmaß treffen. Bestätigt werden können hingegen, dass an vielen Einsatzstellen erhebliche Schäden an Gebäuden, Fahrzeugen und sonstigen Gegenständen entstanden sind.
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