Braunschweig. Insektenlarven, Schnecken, Muscheln oder Egel: Diese Tiere sind zwar klein, geben aber umfangreich Auskunft über den Zustand eines fließenden Gewässers. Davon überzeugten sich die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Schunteraue mit ihrem Lehrer Lutz Baumann. Aus Anlass des Tags der Umwelt 2015 am 5. Juni hat die Stadtentwässerung Braunschweig (SE|BS) die Kinder eingeladen, bei der Arbeit der SE|BS nicht nur über die Schulter zu schauen, sondern mit anzufassen.
Diana Goertzen vom Institut für Geoökologie der TU Braunschweig ermittelt für die Stadtentwässerung Braunschweig GmbH die Gewässer- und Strukturgüte der Gewässer in Braunschweig. „Regelmäßig überprüfen wir an 58 Stellen im Stadtgebiet die Braunschweiger Gewässer. Bei der biologischen Gewässergüte werden nach einem festgelegten Verfahren wirbellose Tiere, die im Wasser leben, erfasst“, schildert Goertzen das Vorgehen. Über die Zusammensetzung und Häufigkeit der einzelnen Arten wird dann ein Wert errechnet, der eine Aussage über die Belastung eines Fließgewässers mit organischen, leicht abbaubaren Substanzen erlaubt. Je kleiner der Wert ist, desto geringer ist die Belastung. „Durch die regelmäßige Überwachung kann eine Veränderung schnell erkannt und den Ursachen auf den Grund gegangen werden“, erläutert Andreas Hartmann, Geschäftsführer der SE|BS die Hintergründe.
Regenwasser, das auf bebaute Flächen fällt, kann nicht versickern. Es wird über Kanäle und Regenwasservorfluter in das natürliche Fließgewässernetz Braunschweigs eingeleitet. Für die ordnungsgemäße Abführung dieses Oberflächenwassers ist in Braunschweig die SE|BS zuständig. Die Untersuchungen der Grundschulkinder am renaturierten Abschnitt der Mittelriede in Gliesmarode zeigen eine gute bis befriedigende Güteklasse.
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