Terrorgefahr für den Weihnachtsmarkt?

von Robert Braumann


Die Polizei sieht aktuell keine besondere Gefährdungslage für den Braunschweiger Weihnachtsmarkt. Foto: Sina Rühland
Die Polizei sieht aktuell keine besondere Gefährdungslage für den Braunschweiger Weihnachtsmarkt. Foto: Sina Rühland | Foto: Sina Rühland



Braunschweig. Nach den Anschlägen von Paris ist die Diskussion über die Sicherheitslage in Deutschland in vollem Gange. "Auf eine direkte Konfrontation mit so schwer bewaffneten und auch kriegserfahrenen Attentätern sind wir denkbar schlecht vorbereitet", sagte der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, am Montagabend im ZDF-"Spezial". Jetzt stehen die Weihnachtsmärkte vor der Tür – werden sie in diesem Jahr zu einer Hochsicherheitsveranstaltung? Wie sieht die Lage in Braunschweig aus?

Bereits 2012 hatte das Bundesinnenministerium in einem internen Papier eine Gefährdung für Weihnachtsmärkte thematisiert. Die "Bild-Zeitung" hatte damals über den Sachverhalt berichtet und schreibt nun, das Papier werde weiterhin als aktuell angesehen. "Die Weihnachtsmärkte seien wegen ihrer hohen Besucherzahlen und freiem Zugang "schwer zu schützende 'weiche' Angriffsziele", heißt es in dem internen Papier, das dem Blatt vorlag. In Straßburg (Frankreich) wird aktuell über die komplette Absage des Weihnachtsmarktes diskutiert. In Deutschland wollen die Polizeichefs der Länder am Mittwoch ihre Sicherheitsmaßnahmen auf Weihnachtsmärkten abstimmen.



Wie stellt sich die Situation in Braunschweig da? Sehen die Stadt oder die Polizei Grund zur Sorge oder gesteigerten Sicherheitsmaßnahmen. Joachim Grande, Pressesprecher Polizei Braunschweig sagte: "Nach der momentanen Erkenntnislage gibt es absolut keine Hinweise auf eine mögliche Gefährdung des Braunschweiger Weihnachtsmarktes. Dies gilt auch für alle anderen Veranstaltungen in der Stadt. Insoweit besteht derzeit auch kein Erfordernis, besondere Vorkehrungen zu treffen. Natürlich wird die Lage ständig neu bewertet, so dass bei entsprechenden Hinweisen umgehend reagiert werden kann. Dies geschieht in enger Abstimmung mit Vertretern der Stadt Braunschweig, mit denen auch sonst ein intensiver Informationsaustausch stattfindet." Das bestätigt auch Adrian Foitzik, Pressesprecher Stadt Braunschweig: "Die Polizei bewertet die Sicherheitslage täglich neu. Im Übrigen sind Stadt und Polizei in regelmäßigem Austausch, bei Veränderungen der Einschätzung kann umgehend reagiert werden." Eine besondere Gefährdungslage habe die Polizei bisher nicht ausgesprochen. Dennoch werde die Polizeipräsenz in der Innenstadt in den kommenden Wochen erhöht, erläutert Grande. "Wie immer in der Vorweihnachtszeit ist die Polizei mit uniformierten und zivilen Einsatzkräften stärker präsent. Dies allerdings vor dem Hintergrund der zu erwartenden hohen Besucherzahlen in der Innenstadt und damit verbundener Verkehrsprobleme und zunehmender Straftaten, wie zum Beispiel Diebstähle."


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