„The truth lies in Rostock“ – AG gegen Rechts zeigt Dokumentarfilm

von Sina Rühland


| Foto: Sina Rühland



Braunschweig. Rassistische Parolen grölende Menschen, beinahe täglich brennende Asylunterkünfte – Szenen, die wir heute, 2015, wie auch zu Beginn der 90iger Jahre miterleben und miterlebten. Die AG gegen Rechts greift mit der Vorführung des Dokumentarfilms „The truth lies in Rostock" eine Thematik auf, wie sie aktueller nicht sein könnte. Gezeigt wird der Film am am 19. November ab 18.30 Uhr in der Brunsviga. Ein Eintrittsgeld wird nicht erhoben.

Der Dokumentarfilm beschreibt die Situation im August 1992 in Rostock – Lichtenhagen: Die Polizei schaut zu, als Faschisten die Zentrale Aufnahmestelle für Flüchtlinge (ZAST) und ein Wohnheim von vietnamesischen Vertragsarbeitern mit Molotowcocktails bombardieren, Menschen stehen applaudierend daneben, die Politik reagiert mit Asylrechtsverschärfungen. Diese Dokumentation entstand aus der Montage von Videomaterial, das teilweise aus den angegriffenen Häusern heraus gedreht wurde, und wird durch Interviews mit Antifaschisten, den vietnamesischen Vertragsarbeitern, der Polizei, mit Bürokraten, Neonazis und Anwohner ergänzt. Autofocus/Videowerkstatt beschreibt den Film als „eine Dokumentation über das heimliche Einverständnis der Politik und über die verbreitete Angst".

"Die Ereignisse der letzten Monate: Angriffe auf Asylunterkünfte und Refugees in allen Teilen Deutschlands, der wöchentlich rassistisch tobende Mob der vermeintlichen Wutbürger in Dresden, Braunschweig und anderen Städten sowie der Versuch von Personen des rechten Spektrums unsere Filmvorführung im September im Haus der Kulturen zu stören, zeigen uns, dass es notwendig ist, aktiv über Rassismus, Rechtsextremismus und rechte Strukturen aufzuklären. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, kurzfristig diese Filmvorführung zu organisieren und danken dem Kulturzentrum Brunsviga, welches selber im April 2015 von Rechten angegriffenen wurde, dass wir die Dokumentation dort aufführen dürfen", so Stefanie Thiel, Mitarbeiterin im Jugendring Braunschweig e.V. für die Arbeitsgemeinschaft.

"Auch für Dezember sind weitere Veranstaltungen geplant. Obwohl die Planungen dafür bereits liefen, entschieden wir uns, zusätzlich die Filmvorführung mit anschließender Diskussion über das damalige gesellschaftliche Klima und der heutigen Situation zu organisieren.", ergänzt die Jugendring Mitarbeiterin. Am ersten Dezemberwochenende werden von einem breiten Bündnis aus Jugendring, DGB Jugend Braunschweig und der Sozialistischen Jugend – Die Falken, Aktionstage gegen Rechts organisiert, die nicht nur durch das Bundesprogramm "Demokratie leben!", sondern auch durch das niedersächsische Programm Generation³ finanziell gefördert werden.

Ausladungsklausel: Die Veranstalter*innen behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechten Parteien oder Organisationen angehören, der rechten Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen oder Taten in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.


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