Braunschweig. Auf einer Pressekonferenz hat die Polizei Braunschweig neue Details zum Tod des 17-Jährigen bekannt gegeben (BraunschweigHeute.de berichtete). Die wichtigsten Infos: Die Polizei überprüft zur Zeit noch rund 2000 Personen, die sich zur Tatzeit in dem Gebiet rund um die Grafitti-Brücke aufgehalten haben. Diese konnten durch eine Funkzellenauswertung und Aufzeichnungen von Videokameras ermittelt werden. Es wurden rote und grüne Lackspuren sichergestellt, die wohl zu einem größeren Fahrzeug gehören. Einem Fahrzeugtyp lassen sich die Spuren nicht zuordnen.
Weiter gab die Polizei bekannt, dass der Verstorbene mit einem Freund den Abend verbracht hätte, dieser habe aber einen Filmriss und könne sich ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr an die Nacht erinnern. Er sei alkoholisiert gewesen. Eine eigene Ermittlungsgruppe soll sich im kommenden Jahr an die Überprüfung der 2000 Personen machen. Wie viele Einsatzkräfte dazu zur Verfügung stehen, sei aber noch nicht geklärt. Der Jugendliche war bei seinem Auffinden am Oberkörper nicht bekleidet, die Polizei ist sich sicher, dass die Kleidung erst nach dem Unfall ausgezogen wurde. Ob durch den Verstorbenen oder einer weiteren Person sei noch zu klären.
Kriminalhauptkommissar Dirk Bosse sagte gegenüber BraunschweigHeute.de: "Wir haben uns bewusst für den Gang an die Öffentlichkeit entschieden, das soll auch den Täter unter Druck setzen." Die Fahndung nach dem Täter sei schwierig, es sei die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Bisher seien rund 50 Fahrzeuge überprüft worden. Dabei wäre die Fahndung bis nach Nordrhein-Westfalen gegangen. Man würde nach den bisherigen Spuren weiterhin von einem Unfall mit einem größeren PKW ausgehen. Ein Sturz von der Brücke sei auch aufgrund der Verletzungen auszuschließen.
Der Zeitpunkt den die Polizei bisher nicht aufgeklärt hat, liegt zwischen 3: 58 Uhr und 4:05 Uhr in der Nacht vom 4. November. Der Verstorbene habe an dem Abend auch Alkohol konsumiert und nach den Erkenntnissen der Polizei über ein Promille Alkohol gehabt. Den Abend hätte der 17-Jährige mit einem Freund verbracht, es könne nicht ausgeschlossen werden, dass die Personen, die unter der Brücke gesehen wurden das spätere Opfer und sein Freund gewesen wären. Allerdings könne sich der mögliche Zeuge ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr an die Nacht erinnern. Ermittlungsleiter Winfried Kessler sagte: "Wir haben auch mit Psychologen gesprochen, dabei kam heraus, dass ein Schock bei einem Zeugen auch dazu führen könnte, dass er sich an nichts mehr erinnert." Die Polizei geht nach bisherigen Kenntnissen aber eher davon aus, dass es eine andere Person gewesen sei, die weiterhin gesucht werden würde.
Auch die Eltern des Verstorbenen waren Anwesend und bedankten sich für die große Anteilnahme der Bevölkerung. Die Mutter sagte: "Es ist eine Tragödie und es ist besonders schwer, weil wir nicht wissen was passiert ist. Die Welt hat sich für uns verändert. Die Welt dreht sich weiter, aber für uns ist das einfach nicht mehr so.
Live-Mitschnitt der Pressekonferenz
An dieser Stelle veröffentlichen wir die vollständige und ungekürzte Audioaufnahme der Pressekonferenz.
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2000 Personen müssen befragt werden
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Freund des Verstorbenen kann sich nicht mehr erinnern
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Kleidung auf DNA-Spuren untersucht
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