Braunschweig. Wenn die elektrische Zahnbürste nur noch leise rumpelt, anstatt kräftig zu vibrieren, ist die Versuchung groß, sie in den Hausmüll zu werfen - wohin auch sonst? Zwar gibt es Möglichkeiten, sie ordnungsgemäß zu entsorgen, aber diese sind oft nicht bekannt oder nicht so bequem zu erreichen wie der heimische Mülleimer. Die Stadt Braunschweig hat nun angekündigt, die Möglichkeiten zur ordnungsgemäßen Entsorgung und ressourcenschonenden Verwertung von Elektrokleingeräten zu verbessern. Ab September werden einzelne Wertstoffstationen in einem Pilotprojekt mit Containern für Elektrokleingeräte ergänzt. Zunächst erfolgt eine einjährige Pilotphase.
In Braunschweig werden durch ALBA Braunschweig als Entsorgungsträger Elektroaltgeräte gemäß Elektro- und Elektronikaltgerätegesetz (ElektroG) seit 2006 am Abfallentsorgungszentrum in Braunschweig-Watenbüttel und an der Kleinmengenannahmestelle in der Frankfurter Straße angenommen, um sie getrennt verwerten zu können. Kleingeräte können zusätzlich am Schadstoffmobil abgegeben werden. Elektrogroßgeräte werden auch mit dem Sperrmüll abgeholt. Daneben gibt es private Firmen, die Elektroaltgeräte annehmen.
Eine Neufassung des ElektroG ist in Vorbereitung, ein Referentenentwurf liegt bereits vor. Ziel ist es, zukünftig deutlich mehr Elektro- und Elektronik-Altgeräte ordnungsgemäß und umweltfreundlich zu entsorgen und so einen Beitrag zur Ressourcenschonung zu leisten.
„Gerade für Elektrokleingeräte wie beispielsweise elektrische Zahnbürsten reichen die bisherigen Abgabemöglichkeiten erfahrungsgemäß nicht aus“, berichtet Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer. Diese und andere Geräte würden immer noch häufig mit dem Hausmüll und damit ordnungswidrig entsorgt. In Hamburg habe eine Untersuchung ergeben, dass pro Einwohner und Jahr 2,5 Kilogramm Elektroschrott im Restabfall landen.
Künftig können Kleingeräte wie z. B. Bügeleisen, Toaster, Dosenöffner, Kaffeemaschinen, elektrische Messer, Haartrockner, elektr. Zahnbürsten, Rasierapparate, Wecker, Uhren, Waagen, Kleincomputer, Tastaturen, Taschenrechner, Telefone, Radios, Videokameras, Bohrmaschinen, Akkuschrauber oder Schleifmaschinen an ausgewählten Wertstoffstationen zu einem Container gebracht werden. Von dort werden sie dann der Verwertung zugeführt. Den Erlös aus der Verwertung teilen sich die Stadt Braunschweig und ALBA.
Großgeräte wie Staubsauger, Gefrierschränke oder Waschmaschinen sollen auf diese Art nicht erfasst werden. Hierfür verbleibt der Weg zu den Betriebshöfen oder die Entsorgung über den Sperrmüll.
Im Rahmen des Pilotversuches werden an 22 der rund 360 Containerstandorte (siehe anhängende Liste) im Stadtgebiet viereckige Depotcontainer mit großer Einwurfklappe aufgestellt, so dass mindestens ein Container pro Stadtbezirk zur Verfügung steht. Für Stadtbezirke mit hohen Einwohnerzahlen sind zwei Container vorgesehen. Geplant ist, die Container alle vierzehn Tage einmal zu leeren. Bei Bedarf kann diese Taktung auch kurzfristig angepasst werden. Erfassungsmengen und Fehlwurfquoten werden ebenso wie der Zustand der Geräte monatlich dokumentiert. In 2015 wird der einjährige Pilotversuch ausgewertet. Abhängig vom Verlauf des Pilotversuchs soll dann über die zukünftige Sammlung von Elektro-Kleingeräten in Braunschweig entschieden werden.
An folgenden bereits bestehenden Wetstoffcontainerstationen werden Sammelbehälter für Kleinelektrogeräte aufgestellt:
- Ackerweg
- Am Feuerteich
- Am Flughafen, Ecke Fröbelweg
- An der Sporthalle
- Borsigstraße, Ecke Schwartzkopfstraße
- Burgundenplatz, Ecke Sieglindstraße
- Donaustraße, Nähe Am Lehmanger
- Friedhofsweg, Ecke Hauptstraße
- Gerstekamp, Ecke Hans-Jürgen-Straße
- Georg-Althaus-Straße, Ecke Kirchweg
- Griegstraße
- Großer Hof, Ecke Litolffweg
- Hans-Sommer-Straße, Ecke Beethovenstraße
- Herzogin-Elisabeth-Straße, Ecke Jasperallee
- Kälberwiese, Ecke Sackring
- Kruckweg
- Leipziger Straße, Parkplatz am Zoo
- Mergesstraße, gegenüber Tostmannplatz
- Rüningenstraße, Parkplatz Einkaufscentrum
- Sachsendamm, Nähe Erfurtplatz
- Saarstraße, Ecke Saarbrückener Straße
- Schwedenkanzel, Ecke Wiesenthal
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