Braunschweig. Die Stadt Braunschweig trauert um Karl Grziwa, der im Alter von 73 Jahren verstorben ist. Grziwa gehörte zwei Jahrzehnte in der Fraktion der CDU dem Rat der Stadt an, unter anderem als Mitglied des Finanz- und Personalausschusses, als stellvertretender Vorsitzender des Schulausschusses und als Mitglied des Ältestenrates. Zehn Jahre lang leitete er als Vorsitzender des Rates die Sitzungen. Das berichtet die Stadt Braunschweig in einer Pressemitteilung. Auch die CDU-Fraktion sendete einen Nachruf.
Oberbürgermeister Ulrich Markurth: "Mit tiefer Betroffenheit habe ich die Nachricht vom Tode Karl Grziwas aufgenommen. Er hat sich in seinem langjährigen, vielseitigen politischen Wirken große Verdienste um die Entwicklung unserer Stadt erworben. In den fast 35 Jahren seiner politischen Tätigkeit im Stadtbezirk Lehndorf-Watenbüttel und als Bezirksbürgermeister hatte er stets ein offenes Ohr für die Wünsche und Probleme der dort lebenden Menschen, mit denen er regelmäßig das Gespräch suchte – getreu seiner Überzeugung, dass es nur durch Bürgernähe möglich ist, die Bevölkerung bei komplexen politischen Themen mitzunehmen. Ratssitzungen leitete Karl Grziwa ausgleichend, sachlich und fair, wenn notwendig aber auch konsequent. Mit seiner freundlichen und souveränen Art war er für diese Aufgabe prädestiniert und erhielt Respekt und Anerkennung über alle Parteigrenzen hinweg. Die Stadt Braunschweig wird Karl Grziwa ein ehrendes Andenken bewahren."
Grziwa war von Beruf Polizeibeamter. Er engagierte sich beim Weißen Ring in der Hilfe für Verbrechensopfer und war Vorsitzender des Seniorenrats. Als stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates hat Karl Grziwa über viele Jahre die Entwicklung und Modernisierung der Braunschweiger Volkshochschule maßgeblich mitgestaltet. Engagiert und zuverlässig stand er bis zuletzt der Erwachsenenbildung mit fachlichem Rat sowie als freiberuflicher Dozent und Verfechter unserer demokratischen Werte in der politischen Bildung zur Seite.
"Ein Kämpfer für die Demokratie"
„Wir verlieren mit Karl Grziwa einen überzeugenden, meinungsstarken und dennoch ausgleichenden Kämpfer für unsere Demokratie. Als Ratsvorsitzender war er stets um das politische Miteinander bemüht und wurde deshalb überparteilich für sein großes Engagement geschätzt. Die neuen Fraktionsmitglieder hat er immer unter seine sprichwörtlichen Fittiche genommen und viele wichtige Hinweise für die Ratsarbeit gegeben, so auch mir“, kommentiert Thorsten Köster, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Braunschweiger Stadtrat den Tod seines ehemaligen Fraktionskollegen.
„Sein Tod macht uns alle betroffen, unsere Gedanken sind bei seiner lieben Frau und seiner Familie. Als CDU-Fraktion haben wir Karl Grziwa viel zu verdanken, wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren“, sagt Köster. Auch weit über die Politik hinaus war Karl Grziwa stark engagiert. Sei es im Verein Most, der weißrussischen Studentinnen einen Studienaustausch anbietet, oder sei es als ehrenamtlicher Lotse für Demokratie bei der Volkshochschule. Bereits zu seiner aktiven Zeit im Rat war Karl Grziwa in den Gremien der Volkshochschule vertreten. Zunächst im Vorstand des seinerzeitigen Vereins und später im Aufsichtsrat der Gesellschaft.
„Seine Leidenschaft waren die Führungen durch das Rathaus für Schulklassen. Hier konnte er mit seinem großen Fachwissen und seiner jahrzehntelangen Erfahrung für unsere Demokratie werben und hat das großartig gemacht. Die Wertschätzung für Karl, die ich in zahlreichen Gesprächen der letzten Tage erfahren durfte, hat er sich absolut verdient. Wir werden ihn nie vergessen“, so Köster abschließend.
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