Trotz Klage gegen verkaufsoffenen Sonntag: Bürgermedaille für ver.di-Chef Sebastian Wertmüller

Auch Wolfgang Niemsch, Dr. Regina Olshausen und der Verein Cura Braunschweig wurden ausgezeichnet.

Sebastian Wertmüller wurde gestern mit der Braunschweiger Bürgermedaille geehrt. Archivfoto
Sebastian Wertmüller wurde gestern mit der Braunschweiger Bürgermedaille geehrt. Archivfoto | Foto: Sina Rühland

Braunschweig. Oberbürgermeister Ulrich Markurth hat am Mittwochabend vier Bürgermedaillen der Stadt Braunschweig verliehen. Diese wird für Verdienste um die besondere Förderung des allgemeinen Wohls der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Braunschweig vergeben. Eine der Medaillen ging an Sebastian Wertmüller. Dieser hatte als ver.di-Geschäftsführer federführend dafür gesorgt, dass - letztlich erfolgreich - gegen den verkaufsoffenen Sonntag der "winterkunstzeit" geklagt wurde. Hieran hatte es öffentlich Kritik auch von offizieller Seite gegeben (regionalHeute.de berichtete).


Doch das spielte gestern Abend offenbar keine Rolle mehr. "Es ist uns wichtig, mit dieser Auszeichnung ein deutliches Zeichen zu setzen. Die Bürgermedaille ist ein Dank an herausragende Persönlichkeiten. Die Geehrten haben mit großem Einsatz an Freizeit und Kraft die Stadt und das Leben in Braunschweig in positiver Weise mitgeprägt", erklärte Oberbürgermeister Ulrich Markurth. Sebastian Wertmüller, nach mehreren beruflichen Stationen im Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), seit 2011 Geschäftsführer von ver.di in Braunschweig, sei seit seiner Jugend politisch aktiv gewesen. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen die Digitalisierung und deren Auswirkung auf die Beschäftigten und die Aufwertung von Berufen im Sozial-, Pflege- und Erziehungsbereich. Verdienste um ein soziales und weltoffenes Braunschweig habe sich Wertmüller mit seinem langjährigen Engagement im "Braunschweiger Bündnis gegen Rechts" erworben, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Braunschweig.

Auch Wolfgang Niemsch, Dr. Regina Olshausen und der Verein Cura Braunschweig ausgezeichnet


Neben Sebastian Wertmüller wurden Wolfgang Niemsch, Dr. Regina Olshausen sowie der Verein Cura Braunschweig ausgezeichnet. Wolfgang Niemsch, Geschäftsführender Gesellschafter der Lanico-Maschinenbau Otto Niemsch GmbH, gründete 1985 den Ausbildungsverbund Braunschweig. Er ist Vorstandsvorsitzender des Arbeitgeberverbandes Braunschweig (AGV) und führte mehrfach auf Arbeitgeberseite Tarifverhandlungen in der niedersächsischen Metallindustrie. Für die Industrie- und Handelskammer Braunschweig engagierte sich Niemsch als Prüfer und war mehr als zwei Jahrzehnte Mitglied der Vollversammlung. Als Springreiter und Pferdezüchter war er langjähriger Präsident des Reit- und Fahrvereins Braunschweig.

Dr. Regina Olshausen ist seit mehr als 20 Jahren Erste Vorsitzende des Ortsverbands Braunschweig des Deutschen Kinderschutzbundes (DKSB), dessen Angebote von Beratungstätigkeiten für Kinder, Jugendliche und Eltern bis zu praktischen Angeboten wie dem Kinder- und Jugendtelefon oder Kursen für Eltern reichen. In Zusammenarbeit mit der Stadt Braunschweig wurden Projekte wie "Familienpaten" oder "Bildungspaten für junge Flüchtlinge" initiiert. Dr. Olshausen ist außerdem Mitglied im Kuratorium der Eintracht Braunschweig Stiftung.

Der eingetragene gemeinnützige Verein Cura Braunschweig ist Träger der Anlaufstelle für Straffällige in Braunschweig. Er gibt straffällig gewordenen Menschen praktische Hilfestellung zur Wiedereingliederung. Seit 1980 beraten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei finanziellen Problemen, Wohnungs- und Arbeitssuche, familiären Konflikten und vielem mehr. Stellvertretend für den Verein nahm Vorstandsvorsitzender Friedrich von Koch mit weiteren Vereinsmitgliedern die Bürgermedaille entgegen.


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