Über 900 Vorschläge zur Modernisierung der Stadtverwaltung


Symbolfoto: Anke Donner
Symbolfoto: Anke Donner | Foto: Anke Donner

Braunschweig. Über 900 Veränderungsvorschläge haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den vergangenen Monaten im Rahmen des Modernisierungs- und Optimierungsprozesses eingebracht. "Die Zahl der Vorschläge zeigt Veränderungswillen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", so Oberbürgermeister Ulrich Markurth. Die Initiative soll den Haushalt und die Effizienz der Stadtverwaltung optimieren. Details nennt die Stadt Braunschweig in einer Pressemitteilung.


Der Oberbürgermeister informierte in seinem Quartalsbericht über den Stand des groß angelegten und von der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) begleiteten Prozesses, der sowohl eine Verbesserung von Abläufen und Prozessen innerhalb der Stadtverwaltung zum Ziel hat als auch, den Haushalt so aufzustellen, dass dieser gemäß Ratsauftrag ab 2026 dauerhaft ohne Rückgriff auf die Rücklagen ausgeglichen werden kann. "Die hohe Zahl an Vorschlägen, die sich zu einem Großteil auf das Thema Modernisierung, Organisation und Prozessoptimierung, aber auch auf die Haushaltsoptimierung beziehen, zeigt, wie offen die Kolleginnen und Kollegen für Veränderungen sind." Dafür habe er sich bereits in einer internen Videobotschaft bei der Mitarbeiterschaft bedankt, nachdem er zu Jahresbeginn in der Volkswagenhalle vor allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den Startschuss für die Arbeitsphase des Prozesses gegeben habe. Eine Vielzahl an Ideen sei auch über den Gesamtpersonalrat eingereicht worden. Die Liste der Vorschläge soll kurzfristig ins städtische Intranet eingestellt werden.

Vorschläge werden in Workshops erörtert


Im Rahmen des Modernisierungsprozesses haben bereits Workshops in allen Dezernaten stattgefunden, in denen die Veränderungsvorschläge, die aus dem jeweiligen Dezernat kamen, mit der KGSt intensiv erörtert wurden. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Vorschlägen, die die Gesamtverwaltung betreffen. Wie mit ihnen umzugehen ist, welche davon umgesetzt werden sollen und in welcher Priorität, wird Anfang Juli mit der KGSt besprochen. Sowohl die Vorschläge der Dezernate für die jeweils eigenen Bereiche als auch die gesamtstädtischen Initiativen sollen in einen von der KGSt vorzulegenden Handlungsplan einmünden, der dem Rat vorgelegt wird. Der Handlungsplan soll frühestens zum 1. Quartal 2020 vorgelegt werden.

Bezüglich der Haushaltsoptimierung finden in Kürze die ersten Workshops in den Dezernaten statt. Auch dabei wird es darum gehen, Ideen der Fachbereiche für Einsparpotentiale zu besprechen und Fragen der KGSt zu diskutieren. Gemeinsam mit dem Fachbereich Finanzen hat die KGSt in den vergangenen Wochen für alle Bereiche Informations- und Fragenpakete vorbereitet. Grundlage dafür sind u. a. eine Liste von 900 Vorschlägen von Konsolidierungsmaßnahmen aus anderen Kommunen sowie die Auswertung von Budgets in anderen kreisfreien Großstädten mit der Vergleichssoftware IKVS. Die 500 Produkte des Haushalts der Stadt Braunschweig wurden von der KGSt analysiert, Auffälligkeiten benannt und hinterfragt.

Beratung der Ergebnisse für 2020 geplant


Flankiert wird der Modernisierungsprozess von bereits laufenden Initiativen zur Personalentwicklung und der Einführung der Elektronischen Akte. Als Grundlage für künftige papierlose Abläufe innerhalb der Verwaltung wird in zwei Pilotbereichen, der Personalbetreuung und der Abteilung Steuern, ein Dokumentenmanagement getestet, um die Voraussetzungen an eine digitale Prozesssteuerung zu bestimmen. Bei diesen Projekten unterstützen die Partnerschaft Deutschland (PD) und die skbs.digital GmbH, eine Tochtergesellschaft des Städtischen Klinikums. Münden sollen die Ergebnisse dieser Workshops und Prüfungen in ein Haushaltsoptimierungskonzept, das den Ratsgremien Anfang 2020 zur Beratung in den Fachausschüssen vorgelegt werden soll. Die Entscheidung über Einsparungen oder eine Veränderung von Schwerpunktsetzungen trifft am Ende die Politik. Konkrete Ergebnisse, die haushaltswirksam sind, werden daher erst in der Haushaltsplanung 2021 berücksichtigt werden können.


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