Braunschweig. Nun, ganz so viele Brücken wie Venedig hat Braunschweig nicht vorzuweisen, rund 300 sind es am Ende aber doch. In der Baulast der Stadt Braunschweig (inklusive der Braunschweiger Verkehrs GmbH) befinden sich davon 150 Brückenbauwerke.
Brückenbauwerke haben in Braunschweig wegen der Oker, deren Umflutgräben und anderer Gewässer eine große verkehrliche Bedeutung – das weis auch die SPD-Fraktion. In der jüngsten Ratssitzung wollte die Fraktion einmal wissen, für welche Brücken die Stadt zuständig ist, wie hoch die Unterhaltungs- und Instandsetzungs- und Sanierungskosten in den vergangenen zwölf Jahren waren und wie aktuell der Bauzustand der Brücken sei – und welche Mittel für die nächsten Jahre eingeplant seien?
Wie Stadtbaurat Heinz Leuer erklärte, seien von den Brücken in der Baulast der Stadt Braunschweig 74 Straßenbrücken mit Flächen von rund 50 Quadratmetern bis zirka 1.900 Quadratmetern (zum Beispiel Brücken über kleine Gewässer, die Okerbrücken Petritor, Ottmer, Augusttor, Fallersleber Tor, Wendenring, Berkenbuschstraße, die Brücken über Bahngleise wie Guntherstraße, Donaustraße und Helmstedter Straße sowie die Kanalbrücke Hansestraße und die BAB Brücke Sachsendamm). 76 Brücken in der Baulast der Stadt Braunschweig dienten dem Fußgänger- und Radverkehr. Sie hätten Brückenflächen von 15 bis 200 Quadratmeter (Brücken über Gewässer wie Springbach, Fuhsekanal, Mittelriede, Wabe oder Okerbrücke, wie die Brücke Schrotweg südlich der A 39).
Für die Instandsetzung oder den Neubau von Brücken seien 2008 zirka 1,1 Millionen Euro, 2009 zirka 1 Million Euro, 2010: zirka 1,3 Millionen Euro, 2011 zirka 2,7 Millionen Euro, 2012 zirka 1,4 Millionen Euro und 2013 zirka 1,5 Millionen Euro investiert worden. Die jährlichen Mittel variieren deutlich, da bei dem Ersatzneubau einer größeren Brücke wie der Brücke Berkenbuschstraße (rund 3,5 Millionen Euro über mehrere Jahre) in einem Jahr deutlich höhere Kosten anfallen und in einem Jahr, in dem im Wesentlichen Planungsleistungen erfolgen, deutlich weniger Mittel erforderlich seien.
Für die in den nächsten zehn Jahren rund 35 in größerem Umfang instand zu setzenden oder durch einen bedarfsgerechten Neubau zu ersetzenden Bauwerke bestehe ein Gesamtinvestitionsbedarf in einer Größenordnung von 20 bis 25 Millionen Euro. Acht dieser Bauwerke, zum Beispiel die Okerbrücke Leiferde, die Brücke Marienberger Straße, die Hoheworthbrücke und die Okerbrücke Biberweg seien bereits im aktuellen Investitionsplan des Haushaltsplans 2014 enthalten. Zusätzlich seien für die nächsten Jahre beispielsweise die Okerbrücke Grund, die Hennebergbrücke, die Eisenbütteler Wehrbrücke und die Eisenbütteler Kraftwerkbrücke vorgesehen. Regelmäßig werden auch Arbeiten an kleineren Brücken vorgenommen, zum Beispiel an den Wabebrücken Lange Wiese und am Grünen Jäger. In diesem Jahr seien im Haushalt rund 2,9 Millionen Euro für die Instandsetzung oder den Neubau von Brücken vorgesehen. Für die Folgejahre wurden die folgenden Summen veranschlagt: 2015 zirka 1,7 Millionen Euro, 2016 zirka 2,4 Millionen Euro, 2017 zirka 2,3 Millionen Euro und 2018 zirka 4,5 Millionen Euro.
In Venedig gibt es übrigens rund 435 Brücken.
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