Braunschweig. Wie bereits berichtet, musste die Polizei am gestrigen Vatertag vermehrt gegen alkoholisierte Personen einschreiten. Der Prinzenpark musste sogar geräumt werden. Nun liegt die Abschlussbilanz der Polizei vor. Die Polizei beklagt darin eine zunehmende Gewaltbereitschaft - auch gegen die Polizei.
Die Polizei beobachtete am Vatertag nicht nur zahlreiche Personengruppen, die ausgelassen und fröhlich unter freiem Himmel feierten, sondern auch einen erhöhten Alkoholkonsum und eine gesteigerte Gewaltbereitschaft, die sich zum Teil gegen die Polizei richtete. Insgesamt wurden rund 40 Strafverfahren wegen Körperverletzung, Widerstand gegen Polizeibeamte, Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz, aber auch wegen Landfriedensbruchs eingeleitet.
Bis zum Abend begingen in den Parkanlagen, am Heidbergsee und den Grünanlagen des gesamten Braunschweiger Stadtgebiets bis zu 2.000 Personen überwiegend friedlich den sogenannten Vatertag. Allerdings verzeichnete die Polizei ein deutlich erhöhtes Einsatzaufkommen mit alkoholisierten und aggressiven Jugendlichen und Erwachsenen, die in Streit und körperliche Auseinandersetzungen gerieten, die nur durch polizeiliches Einschreiten beendet werden konnten.
Rund 70 Platzverweise ausgesprochen
Um in Einzelfällen eine Eskalation der Aggressivität und Gewaltbereitschaft vor Ort zu unterbinden, sprachen die Polizeibeamten im Laufe des Tages rund 70 Platzverweise gegen einzelne Personen aus, denen allerdings nicht immer Folge geleistet wurde. Daher mussten die Beamten mehr als zehn Personen vorübergehend in Gewahrsam nehmen. Die örtlichen Schwerpunkte lagen am Heidbergsee und im Prinzenpark, wo die Polizei eine ständige Präsenz zeigte.
15-Jähriger mit Soft Air-Waffe im Flakbunker
Eine besondere Brisanz entstand, als sich am Nachmittag ein wiederum alkoholisierter 15-Jähriger sich mit einer Soft Air-Waffe im Prinzenpark in dem dunklen Flakbunker aufhielt. Auf Grund des entschiedenen, aber ruhigen Einschreitens der Polizei legte der Junge seine Waffe aber sofort ab, so dass jede weitere Gefahr für die Anwesenden ausgeschlossen werden konnte. Ein Verfahren nach dem Waffengesetz wurde auch gegen diesen Jugendlichen eingeleitet, anschließend wurde er seinen Erziehungsberechtigten übergeben.
Die Einsatzlage spitze sich am Abend gegen 20 Uhr im Prinzenpark deutlich zu, während sich noch rund 600 Personen bei lauter Musik und fortwährendem Alkoholkonsum im Bereich der Cheyenne-Wiese aufhielten. Polizeibeamte trennten gerade die Kontrahenten einer körperlichen Auseinandersetzung, um weitere Maßnahmen treffen zu können, als sich bis zu 150 gewaltbereite Personen aus der Menge zusammentaten und die Polizisten teils körperlich angriffen. Nur durch die Hinzuziehung weiterer Kräfte gelang es den Polizeibeamten, die Situation vor Ort zu beruhigen.
Flaschenwürfe gegen Polizisten
Um eine erneute Eskalation der Lage und die weitere Begehung von Straftaten zu verhindern, räumte die Polizei nach
Lautsprecherdurchsagen und zahlreichen Gesprächen Stück für Stück den Prinzenpark. Vereinzelt kam es hierbei zu Flaschenwürfen und Widerstandshandlungen durch aufgebrachte und gewaltbereite Personen. Ein Polizeibeamter wurde leicht verletzt.
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