Verdi kündigt Warnstreiks am Klinikum Braunschweig an

Es habe keine Einigung in den Notdienstverhandlungen gegeben - nun sollen Streiks folgen.

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Symbolfoto. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Braunschweig. Im Rahmen der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) die Beschäftigten des Klinikums Braunschweig am 15. März zum Warnstreik auf.



Verdi fordert für die Beschäftigten des kommunalen Öffentlichen Dienstes eine Entgelterhöhung um 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro, bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Die Arbeitgeber hatten zuletzt eine dauerhaft wirksame Erhöhung von 5 Prozent über einen Zeitraum von 27 Monaten angeboten. Gleichzeitig fordern die Arbeitgeber eine Sonderregelung, mit der das Jahreseinkommen der Krankenhausbeschäftigen um bis zu 6 Prozent abgesenkt werden kann.

Die Nase voll


„Wir Beschäftigte des Klinikums Braunschweig haben die Nase voll“, erklärt Antje Pohle Pflegefachkraft im Klinikum. „Die Belastungen nehmen seit Jahren zu und nun sollen wir einen Reallohnverlust oder gar Lohnkürzungen hinnehmen“, so Pohle. „Erst wurden wir in der Pandemie beklatscht – und nun folgt die Klatsche.“

Verhandlung ergebnislos


Wie in allen von Streikmaßnahmen betroffenen Krankenhäusern habe Verdi eine Vereinbarung über die Notfallversorgung während des Streiks auf Niveau des Wochenenddienstes eingefordert. Verhandlungen mit der Klinik-Geschäftsführung über eine Notdienstvereinbarung mussten jedoch am heutigen Freitag, den 3. März, ergebnislos beendet werden. Die Klinikleitung lehnte zuletzt sogar einen Notdienst ab, der teils über dem Wochenendniveau liegt.

„Die Geschäftsführung agiert unverantwortlich, wenn sie eine verbindliche Anpassung des Versorgungsumfangs an die geringere Personalausstattung während der Streiktage verweigert“, erklärt Gunther Degenhardt, Verdi Aktiver und Streikleiter. „Zudem möchte die Geschäftsführung damit die Beschäftigten zu einem Verzicht auf ihr grundgesetzlich geschütztes Streikrecht bewegen“, kritisiert Degenhardt weiter. „Die Belegschaft wird sich hiervon nicht beeindrucken lassen und ihr Streikrecht verantwortungsvoll wahrnehmen“, so Degenhardt abschließend. „Die gewerkschaftlich Aktiven werden zudem auch ohne Vereinbarung einen Notdienst auf Wochenendniveau sicherstellen“.


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