Braunschweig. Am gestrigen Vormittag wurde der Autobahnpolizei ein Fahrzeug gemeldet, das durch Fahren in Schlangenlinien aufgefallen war. Der Fahrer lieferte sich später eine wilde Verfolgungsjagd bis in den Raum Hannover mit der Polizei, wie diese in einer Presseinformation mitteilt.
Als Polizeibeamte das Fahrzeug gegen 9.20 Uhr in Höhe BS-Hafen per Anhaltesignal von der Autobahn leiten wollten, verringerte der Fahrer seine Geschwindigkeit auf der mittleren Fahrspur fast bis zum Stillstand, sodass auch der nachfolgende Verkehr erheblich abbremsen musste. Der Fahrer machte im Verlauf keine Anstalten, den Beamten zu folgen. Stattdessen beschleunigte er stark, überholte den Streifenwagen über die linke Fahrspur und floh mit einer Geschwindigkeit von mehr als 200 Stundenkilometern in Richtung Hannover. Dabei fuhr er mehrfach sehr dicht auf vorausfahrende Fahrzeuge auf oder überholte sie verbotswidrig rechts.
Beherzte LKW-Fahrer stoppen den Mann
In der Region Hannover versuchte er über den Parkplatz Varrelheide zu entkommen. Durch zwischenzeitlich hinzugerufene Beamte der Polizeidirektion Hannover und eine Sperre am Ausgang des Parkplatzes konnte der Fahrer nicht gestoppt werden. Kurz darauf wurden zwei LKW-Fahrer auf die Situation aufmerksam. Einer lenkte seinen Sattelzug auf den linken Fahrstreifen, der andere setzte sich rechts neben den flüchtenden Skoda Octavia. Dabei verringerten sie kontinuierlich ihre Geschwindigkeit, sodass die weitere Flucht unterbunden werden konnte. Als das Fahrzeug schließlich stand, konnten die Polizeibeamten an das Fahrzeug herantreten. Bei der Kontrolle leistete der 53-jährige Fahrer aus dem Altenburger Land Widerstand gegen die polizeilichen Maßnahmen.
Polizei sucht geschädigte Verkehrsteilnehmer
Da der Mann unter dem Einfluss von Alkohol stand, wurde ihm eine Blutprobe entnommen und sein Führerschein beschlagnahmt. Ihn erwarten nun Strafverfahren wegen eines illegalen Kraftfahrzeugrennens, Gefährdung des Straßenverkehrs und Nötigung. Die Polizei sucht nach Zeugen, die während der Flucht von der Fahrweise des Beschuldigten genötigt oder gefährdet wurden. Sie werden gebeten, sich bei der Autobahnpolizei unter der Telefonnummer 0531/476 3715 zu melden. Darüber hinaus sucht die Polizei nach den beiden LKW-Fahrern, die einen großen Beitrag zu dem Einsatz beigetragen haben.