Braunschweig. "Ein sich zuspitzendes Sporthallendefizit im Stadtteil Volkmarode ist der Verwaltung, was die vereinssportlichen Bedarfe angeht, nicht bekannt", heißt es in einer Antwort der Verwaltung im Rahmen der letzten Ratssitzung. Die SPD-Fraktion hatte gefragt, welche Möglichkeiten die Verwaltung sehe, besagtes Defizit noch vor 2020/2021 zu beseitigen?
Aufhänger der SPD-Anfrage war, dass derderzeitige Entwurf des Haushaltsplans 2018 vorsieht,dass die Fertigstellung desseit langem geplanten Neubaus einer Turnhalle für die IGS Volkmarode erst im Jahr 2021 vorgesehen ist.
Zwischenzeitlich habe sich gezeigt, dass der gestiegene berechtigte Bedarf der IGS Volkmarode an Sporthallenkapazitäten zu Lasten der auch wachsenden örtlichen Sportvereine und deren Angebot vor Ort gehe und dass sich hier absehbar keine Lösung abzeichne und so die Vereinsstrukturen und damit das Sportangebot vor Ort gefährdetsei, so die SPD.
Konsequenzen für andere Baumaßnahmen?
"Zurzeit ist im Entwurf des Haushalts 2018 die Errichtung einer Sporthalle für die IGS Volkmarode in 2019 mit einer Planungsrate von 100.000 Euro, in 2020 mit 3,5 Mio.Euro und in 2021 mit 300.000 Euro berücksichtigt", heißt es in der Antwort der Verwaltung. In der Schulausschusssitzung am 8. Dezember sei im Rahmen der Beratung des Haushalts 2018 beim Antrag des Stadtbezirksrates Volkmarode auf Vorziehen der Finanzraten für die Errichtung einer Sporthalle an der IGS Volkmarode von 2019 (und folgende) auf das Jahr 2018 von der Verwaltung zugesagt worden, dass bis zur Sitzung des Finanz- und Personalausschusses am 18. Januar eine Stellungnahme über die Konsequenzen für andere dringend erforderliche Baumaßnahmen aus einem Vorziehen der Sporthalle vorgelegt werde.
Bis zur Beratung und Entscheidung des Rates am 6. Februar über den Haushalt 2018 werde die Verwaltung unter Berücksichtigung der schulsportlichen und der vereinssportlichen Bedarfe zur Verbesserung der Sporthallensituation an der IGS Volkmarode und in Schapen einen Entscheidungsvorschlag zum Ausbau der Sporthallenkapazität vorlegen. Mittlerweile hätten Untersuchungen ergeben, dass eine (zunächst geplante) Sanierung der alten Sporthalle der IGS nicht wirtschaftlich sei.
Neun Anlageeinheiten fehlen
Ein „sich zuspitzendes“ Sporthallendefizit im Stadtteil Volkmarodesei der Verwaltung, was die vereinssportlichen Bedarfe angeht, aber nicht bekannt. Gesamtstädtischsei im Rahmen der Aufstellung des Sportentwicklungsplanes im Zusammenhang mit der Gegenüberstellung von Sportstättenbestand und Sportstättenbedarf festgestellt worden, dass ein Defizit in einer Größenordnung von neun Anlageneinheiten für den Hallensport der Braunschweiger Sportvereine bestehe.
Übertragung auf denSC RW Volkmarode nicht geplant
Das Anliegen desSC RW Volkmarode, die Pflege des Schulsportplatzes der IGS Volkmarodezu übernehmen, sieht die Verwaltung kritisch. Es handele sich um einen Schulsportplatz, der prioritär dem Schulsport diene Der Platz werde wie alle anderen Schulsportfreianlagen im Stadtgebiet vom Fachbereich Stadtgrün und Sport instandgehalten. Teile eines städtischen Schulaußengeländes einem Sportverein zur Instandhaltung zu übertragen hätte nach Kenntnisstand der Verwaltung in Braunschweig bisher kein Vorbild und dürfte insbesondere unter haftungsrechtlichen Gesichtspunkten als problematisch einzuschätzen sein.
Bei der Vorhaltung und Instandhaltung der schulischen Infrastruktur einschließlich der schulsportlichen Infrastruktur, zu der Schulsportfreianlagen zählen, handele es sich um eine Pflichtaufgabe des Schulträgers Stadt Braunschweig. Diese Pflichtaufgabe einem Sportverein zu übertragen, erscheine wenig zielführend und werde verwaltungsseitig nicht in Betracht gezogen, zumal hierfür auch überhaupt kein sachlicher Anlass erkennbar sei, so die Verwaltung.
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