Vollbremsung im Tarifstreit bei Dürkop: "Das ist illegal"

Die IG Metall beklagt, dass die Geschäftsführung der Dürkop GmbH zu keinen Gesprächen bereit sei. Stattdessen hätte man unlautere Angebot gemacht.

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(Archivbild) | Foto: Anke Donner

Braunschweig. Ende März forderte die IG Metall die Geschäftsführung der Dürkop GmbH an den drei Standorten in Braunschweig, Hannover und Hildesheim zu Tarifverhandlungen auf. Die Beschäftigten der drei Autohäuser sind sich einig: "AutohausFair" ist das Ziel. Die Geschäftsführung sehe jedoch keine Veranlassung, mit der IG Metall an den Verhandlungstisch zu kommen. Dafür hätten sie dem Betriebsrat unlautere Angebote gemacht, um die Tarifbewegung zu torpedieren, so heißt es in einer Pressemitteilung der IG Metall.



Bereits kurz nachdem die IG Metall die Geschäftsführung zu Tarifverhandlungen aufgefordert hatte, seien die beiden Betriebsratsvorsitzenden zum Gespräch mit der Geschäftsführung nach Hamburg gebeten worden. Diese habe klargestellt, dass man mit der Gewerkschaft nicht an einen Tisch kommen würde. Jedoch habe man angeboten, die gewünschten Verbesserungen der Arbeitsbedingungen mit dem Betriebsrat zu diskutieren und gegebenenfalls Vereinbarungen dazu abzuschließen.

„Das jedoch ist illegal“, sagt Markus Wente von der IG Metall Bezirksleitung Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Und weiter: „Arbeitsbedingungen, die üblicherweise durch Tarifverträge geregelt werden, dürfen kein Inhalt einer Betriebsvereinbarung sein. Der Gesetzgeber hat ganz bewusst einen Sperrriegel eingezogen, um Betriebsräte nicht unter Druck zu setzen. Das haben wir der Geschäftsführung so auch deutlich mitgeteilt!“

Betriebsrat lehnt illegale Vereinbarung ab


Deswegen hat der Betriebsrat dem Druck der Geschäftsführung auch standgehalten und ihr klargemacht, dass es eine solche illegale Vereinbarung mit ihm nicht geben wird. Thadeus Mainka von der IG Metall Hannover: „Die Beschäftigten stehen hinter ihrer Forderung und hinter ihrem Betriebsrat. Sie stärken ihm den Rücken in seiner Entscheidung und das ist gut so! Mit einer ersten Banneraktion zeigten die Kolleginnen und Kollegen, dass sie bereit sind, für einen Tarifvertrag auch einen Gang hochzuschalten und PS auf die Straße zu bringen!“

Die IG Metall hatte die Geschäftsführung bereits im Vorfeld erneut zu Verhandlungen aufgefordert. Auf dieses Schreiben habe Dürkop mit einer Vollbremsung geantwortet und sei in Blockadehaltung gegangen: Keine Tarifverhandlungen mit der IG Metall. „Das ist sehr bedauerlich“, sagt Wente, denn „wir sind an einer gemeinsamen Lösung am Verhandlungstisch interessiert. Bei dem aktuellen und zukünftigen Fachkräftemangel im Kfz-Handwerk ist die Haltung der Geschäftsführung nicht nachvollziehbar. Tarifverträge und das Siegel AutohausFair sind das beste Mittel gegen den Fachkräftemangel. Druck und Verweigerung jedoch bewirken genau das Gegenteil. Sie gehören in die Zeiten der Postkutsche, aber nicht ins 21. Jahrhundert.“

Michael Cordes von der IG Metall Braunschweig: „Die Erwartungen der Kolleginnen und Kollegen sind hoch. Sie sind bereit für einen fairen Tarifvertrag einzustehen und im Zweifel die Hebebühnen auch unten zu lassen, sollte die Gegenseite weiterhin eine Vollbremsung hinlegen.“


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