Braunschweig. Laut einer aktuellen Studie zieht es viele Studenten nach der Uni in sichere Berufe etwa in den Öffentlichen Dienst. Sich selbstständig zu machen, ist da ein ganz anderer Weg - doch in Niedersachsen wird Studenten der Weg in die Gründung eines eigenen Unternehmens relativ leicht gemacht. Das ist das Ergebnis einer Studie des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft, der vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert wird.
Im Ländercheck des Stifterverbandes zur Gründungsförderung liegt Niedersachsen in der Spitzengruppe, die hiesigen Hochschule unterstützen ihre Studenten vorbildlich bei der Gründung eigener Unternehmen.
"Es ist wichtig, dass die Hochschulen den Gründergeist wecken. So kann das starke Innovationspotenzial insbesondere in den Natur- und Ingenieurwissenschaften gehoben und Hochschulwissen in Wirtschaften umgesetzt werden", sagt die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Gabriele Heinen-Kljajic (Grüne). "Entscheidend ist, wie gut der Transfer von Innovationen in die wirtschaftliche Anwendung gelingt. Start-up-Firmen schaffen nicht nur neue Arbeitsplätze, sie bringen auch Forschungsmittel an die Universitäten zurück."
Seit 2007 hat das Niedersächsische Wissenschaftsministerium zur Unterstützung von Gründungsaktivitäten an Universitäten und Fachhochschulen sechs Millionen Euro aus dem EU-Strukturfonds- und aus Landesmitteln bereit gestellt. Dadurch konnten in Braunschweig, Clausthal, Hannover, Hildesheim, Lüneburg, Osnabrück und Oldenburg Gründungsberater eingesetzt, Gründungsprojekte gefördert und spezielle Qualifizierungsmaßnahmen für Gründungswillige angeboten werden.
Den Hochschulen in Niedersachsen ist es überdurchschnittlich gut gelungen, das Thema Gründungsförderung in der Lehre zu verankern. Studierende werden von Beginn an für die Idee sensibilisiert, die Gründung einer eigenen Firma als Karriereoption in den Blick zu nehmen. Im Schnitt geben die niedersächsischen Hochschulen 64,50 Euro pro Studierenden für Gründungsförderung aus, deutlich mehr als die Hochschulen im Länderdurchschnitt (44,50 Euro). Sie beschäftigen zudem überdurchschnittlich viele Mitarbeiter in der Gründungsförderung und engagieren sich häufiger bei der Suche nach Finanzierungsquellen für die Gründer. Die niedersächsischen Hochschulen bieten fast vier Semesterwochenstunden je 100 Studierende im Bereich gründungsrelevanter Lehre in Pflichtveranstaltungen an, im Bundesdurchschnitt sind es 1,5. Nur Berlin lehrt noch mehr unternehmerisches Denken und Handeln. Ein Ziel des Programms ist es, die Zahl der Ausgründungen, die derzeit in Niedersachsen bei 1,4 je 1000 Studierende liegt, weiter zu erhöhen.
Die Daten beruhen auf einer Befragung im Rahmen der Studie Gründungsradar, die im Bundeswirtschaftsministerium entstanden ist. Danach unterstützen Niedersachsen und Sachsen den Weg von der Hochschule ins eigene Unternehmen am besten.
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