Voodoo Lounge 2014: Zum letzten Mal in der „Meier-Music-Hall“

von André Ehlers




Braunschweig. Es ist nicht das erste Mal, dass „Voodoo Lounge“ im „Meier“ spielen. Aber es wird der vielleicht emotionalste Auftritt, den „Europes greatest Rolling Stones Show“ dort je gehabt haben. Als wohl letzte Braunschweiger Band stehen „Voodoo Lounge“ am 16. Mai auf der „Meier“-Bühne. Im nächsten Frühjahr schließt der Club. Damit fällt eine wichtige mittelgroße Konzert-Halle in in der Stadt weg.

Aber für die „Braunschweiger Stones“ ist das „Meier“ mehr als nur eine Disco mit Bühne. BraunschweigHeute.de hat Sänger Bobby Ballasch und Pianist Dirk Wachsmuth zum Interview getroffen:
Was verbindet Euch als Band mit dem „Meier“?

[image=10018 alignleft]Bobby: Ganz viel! Wir haben dort alle unseren wichtigen Jubiläen gespielt: 5, 10 und 15 Jahre. Außerdem wurden wir vom „Meier“ zu deren 10-Jährigen eingeladen. Mehr Verbindung geht für uns eigentlich nicht und wir sind traurig, dass das jetzt so kommt. Das „Meier“ war für uns der Club in Braunschweig, in dem wir von der Größe her überhaupt spielen konnten.

Wie wird es für Dich sein, zum letzten Mal auf der „Meier“-Bühne zu stehen?

Dirk: Vermutlich wird es ein trauriges Ereignis sein, wenn man vor heimischen Publikum mit der Band in diesem Club an den Tasten steht?!

Plant ihr etwas Besonderes bei eurem letzten „Meier“-Konzert?

Bobby: Na ja, wir werden jetzt nicht nur Balladen spielen. Wir müssen natürlich die großen Stones-Hits bringen, aber versuchen dazwischen immer wieder Perlen, die uns wichtig sind, zu spielen. Das freut dann auch die richtigen Stones-Kenner.

Wo werden Ihr denn künftig in Braunschweig spielen, wenn das „Meier“ schließt?

Dirk: Diese Frage können wir im Moment selbst nicht beantworten. Aber offenbar nicht nur wir, sondern auch die Stadt-Verwaltung, die ja eigentlich in der Pflicht ist, uns eine Alternative zu bieten. Momentan ist keine da, oder ich sehe einfach keine?! Das ist nicht nur für uns als Band schlimm, sondern für die gesamte Stadt: Wo geht man hin, wenn man Live-Musik haben will, wo geht man hin, wenn man ein bißchen tanzen will? Langsam wird es eng.

Habt Ihr als Band die Möglichkeit Einfluß auf die Entscheider zu nehmen?

Bobby: Also ernsthaft wohl nicht ... ?! Aber wir sagen natürlich, dass ganz klar eine Halle in dieser Größenordnung fehlt. Es geht ja nicht nur um uns, sondern auch um Newcomer-Bands, die noch nicht die ganz großen Hallen füllen. Wenn diese Bands in Braunschweig eine Chance hatten und dann durchstarten, würden die auch wiederkommen. Das darf man nicht vergessen.

[image=10017 alignright]Als Mick Jagger auf der Bühne - was trennt dich und was verbindet dich mit diesem Mann?

Bobby: In den 90 oder 120 Minuten auf der Bühne tauche ich schon in diese Rolle ein. Das will ich auch. Ich kann das allerdings an- und wieder ausknipsen. Andernfalls wäre es höchst peinlich, wenn ich Jagger vorher oder nachher sein wollen würde. Das kann ich gut unterscheiden. Aber bei unserem Konzept muss man wiederum auch den Willen haben, auf der Bühne dieser Mann zu sein. Sonst macht es für uns ja auch keinen Sinn.

Ist das bei Dir an den Tasten ähnlich?

Dirk: Ich habe nicht so die Ähnlichkeit mit dem Klavierspieler der Stones, Chuck Leavell. Ich mache einfach mein Ding und das macht mir seit 17 Jahren Spaß. Ich habe Gott sei Dank nicht die Bürde so aussehen zu müssen wie derjenige, der vorne steht. Für mich wäre das wohl auch nichts?! Obwohl ... der Traum ... (lacht)

Wieviele Groupies nehmt ihr nach dem Konzert mit hinter die Bühne?

Bobby: In Braunschweig müssen wir immer ein bißchen vorsichtiger sein, weil hier unsere bürgerlichen Existenzen bekannt sind. Aber das ist ja genau das was ich meine: Wir sind die Stones auf der Bühne. Danach und davor eben nicht. Wir werden ja oft gefragt, wie man das so konsequent trennen kann. Aber, wie gesagt: Alles andere wäre undenkbar peinlich. Es geht nur so!

Voodoo-Lounge im „Meier“ am 16. Mai. Karten an allen Vorverkaufsstellen!